Nach der Entdeckung eines Bombenblindgängers steht die Stadt Köln vor einem äußerst aufwendigen Einsatz. Drei Kliniken müssen evakuiert werden.
Bei einer gezielten Suche ist in Köln im Bereich der Städtischen Kliniken ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Entschärfung sei für Freitag geplant, erklärte die Stadt. Mit der Evakuierung der Städtischen Kliniken und zweier weiterer in der Nähe gelegener Kliniken sei bereits begonnen worden.
Die Stadt steht nun nach eigenen Angaben vor dem organisatorisch und logistisch aufwendigsten Einsatz im Zusammenhang mit einem Blindgänger seit dem Zweiten Weltkrieg. 1300 Menschen hälfen dabei mit, sagte ein Sprecher. Darunter seien Mitarbeiter des Ordnungsamts, Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungskräfte und 800 Ehrenamtliche. Das Räumen der Kliniken könne bis zu 48 Stunden dauern. Wie mit einem in der Nähe des Fundorts gelegenen größeren Seniorenheim verfahren wird, ist laut Stadt noch nicht entschieden.
Bei der Bombe handele es sich um eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe. Der Zeitpunkt der Entschärfung am Freitag stehe noch nicht fest, teilte die Stadt mit. Die Untersuchungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes vor Ort seien noch nicht abgeschlossen. Im Umfeld der Kliniken im östlichen Stadtteil Merheim waren bei Bodenuntersuchungen mehrere Verdachtspunkte auf Blindgänger gefunden worden, die nun überprüft werden.
Die Stadt riet Anwohnern, im Voraus zu planen, wo sie sich bei einer Evakuierung aufhalten könnten. An dem Tag sollten Ausweis und bei Bedarf Medikamente mitgenommen werden. Auch die Versorgung der Haustiere solle bedacht werden. Etwa 5.000 Haushalte könnten betroffen sein.