Der sonst oft so sonnige US-Bundesstaat Florida wappnet sich für die Ankunft von Hurrikan „Milton“. Viele Orte kämpfen noch mit den Folgen des letzten Sturms.
In Sorge vor schwerer Zerstörung wappnet sich der US-Bundesstaat Florida für den herannahenden Hurrikan „Milton“. Derzeit in der höchsten Hurrikan-Kategorie 5 eingestuft, soll der Sturm nach Berechnungen des US-Wetterdienstes am späten Mittwochabend (Ortszeit) an Floridas Westküste auf Land treffen. Laut dem Hurrikanzentrum sollen sich die Wetterbedingungen in der Region um die Küstenmetropole Tampa bereits im Laufe des Tages erheblich verschlechtern.
Nach Einschätzung von Experten dürfte „Milton“ sich zwar etwas abschwächen, bevor er Land erreicht, doch vor allem seine enorme Ausdehnung birgt erhebliches Zerstörungspotenzial. Lebensgefährliche Sturmfluten an der Küste, Sturmböen und heftige Regenfälle seien zu erwarten. Auch war die Entstehung mehrerer Tornados im Zentrum und Süden der Halbinsel Floridas sind demnach wahrscheinlich.
Sorge bereiteten den Behörden bisher nicht geräumte Trümmer, die Sturm „Helene“ bei seinem Durchzug vor nicht einmal zwei Wochen hinterlassen hatte. Befürchtet wird, dass herumliegender Schrott in bereits verwüsteten Gebieten sich mit dem nächsten Sturm in tödliche Geschosse verwandeln könnte.
Schließungen, Flutmauern und Geisterstädte
Einwohner der gefährdeten Gebiete versuchten, ihre Häuser sturmsicher zu machen. Tampas General Hospital ließ eine Flutmauer errichten, um als Klinik in Betrieb bleiben zu können. Einrichtungen in Florida wie der Vergnügungspark Disney World, das Kennedy Space Center und mehrere Hochschul-Campus kündigten eine vorübergehende Schließung an.
Für die Region um Tampa galt eine Evakuierungs-Anordnung. Während einige Anwohner es dennoch vorzogen, sich in ihrem Zuhause zu verbarrikadieren, haben viele andere die vorübergehende Flucht angetreten. Die Stadt Treasure Island auf einer Landzunge westlich von Tampa gleiche nach der Abreise der meisten Einwohner einer „Geisterstadt“, sagte deren Bürgermeister, Tyler Payne, dem Sender CNN.
Die Flucht aus der Region gestaltete sich laut CNN allerdings zuweilen schwierig – es gebe Staus und Treibstoffengpässe und Hotels seien ausgebucht. Zahlreiche Flughäfen der Region stellten zudem den Betrieb ein. Der Bundesstaat und die US-Regierung leiteten umfassende Vorbereitungen auf Hilfsmaßnahmen ein. Präsident Joe Biden hat seinen geplanten Deutschlandbesuch verschoben, um sich auf die Hurrikan-Krise zu konzentrieren.