Kohlweißling: Schmetterlingsraupen im Kohl? So beschützen Sie Ihr Gemüse

Kaum zu glauben, dass ein Schmetterling so großen Schaden anrichten kann: Die Nachkommen des Kohlweißlings haben unstillbaren Appetit auf Blumenkohl und Kohlrabi, Wirsing und Weißkohl. Unternehmen Sie nichts gegen den Befall, stehen am Ende jeder Fressorgie nur noch kahle Blattrippen im Gemüsebeet.

Der Kohlweißling ist ein schön anmutender Schmetterling, der tagsüber aktiv ist. Im Frühjahr macht sich der Falter auf die Suche nach geeigneten Pflanzen, an denen sich seine Nachkommen sattessen können. Auf ihrem Speiseplan stehen sämtliche Kohlarten, aber auch Raps, Ackersenf oder Rauke werden von den Raupen nicht verschmäht. Zwischen Juni und Oktober beginnt – im wahrsten Sinne der Bedeutung – das große Fressen. Um einem akuten Befall entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche das sind und wie Sie den Kohlweißling vorbeugend aus Ihren Gemüsebeeten fernhalten, wird im Folgenden erläutert.

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Großen und Kleinen Kohlweißling erkennen

Grundsätzlich muss zwischen dem Großen und dem Kleinen Kohlweißling unterschieden werden. Um welchen Gemüse-Schädling es sich in Ihrem Garten handelt, können Sie an folgenden Indizien ausmachen:

Großer Kohlweißling

Rein optisch betrachtet sehen sich beide Tagfalter zum Verwechseln ähnlich. Das gilt jedoch nicht für ihre Nachkommen: Die Raupen des Großen Kohlweißlings (Pieris brassicae) sind gelblich-grün und haben schwarze Flecken. Der größte Unterschied liegt jedoch in ihrem Fressverhalten, da die Schädlinge in diesem Fall „nur“ die Blätter von Gemüsepflanzen bis auf ihre Gerippe abfressen.

Kleiner Kohlweißling

Die Raupen des Kleinen Kohlweißlings (Pieris rapae) sind deutlich weiter verbreitet, haben ein grünes Gewand und treten meist einzeln auf und nicht in großer Anzahl wie ihre „großen“ Artverwandten. Dennoch richten sie einen weitaus größeren Fraßschaden an, da sich die Schädlinge bis in die Herzen der Kohlköpfe durchfressen und die Pflanze somit komplett absterben kann. 

Kohlweißling biologisch bekämpfen: so geht’s

Die Raupen des Grßen Kohlweißlings fressen sich an den Gemüseblättern satt
© Imagesines

Um den Großen oder Kleinen Kohlweißling auf natürliche Art und Weise – ganz ohne den Einsatz von Chemie – zu bekämpfen, können Sie Nützlinge einsetzen: wie zum Beispiel Schlupfwespen der Gattung Trichogramma. Sie legen ihre Eier in die der Tagfalter ab, sodass ihre Nachkommen die Raupen fressen. Gibt es keine Eier mehr, verschwinden die kleinen Fliegen von allein wieder. Erhältlich ist diese spezielle Art der Schlupfwespen auf vereinzelten Plattformen im Internet, nicht jedoch in großen Onlineshops wie zum Beispiel Amazon.

Hinweis: Es gibt noch einen Wermutstropfen: Wenn Sie die Schlupfwespen im Freien einsetzen, besteht die Möglichkeit, dass die kleinen Fliegen „verloren gehen“ – sei es durch Vögel, denen sie als Nahrungsquelle dienen, oder aber auch durch kräftige Windböen. Dementsprechend ist der Einsatz von Schlupfwespen gegen Kohlweißlinge im Gewächshaus viel effektiver.

Eine weitere Möglichkeit, Ihre Pflanzen vor dem Schädling zu schützen, bietet Legona Zünslerfrei XenTari: Das biologische Bekämpfungsmittel enthält den Stamm von Bacillus thuriengiensis und wird gegen den Befall von Zünslern, Kohlweißlingen und Frostspanner verwendet. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

Messen Sie die benötigte Menge entsprechend der gewünschten Anwendungsfläche ab. Dem Produkt liegt ein passender Dosierlöffel bei.Füllen Sie die abgemessene Menge des Bekämpfungsmittels in eine Sprühflasche ab und lösen das Pulver unter Rühren in Wasser auf.Benetzen Sie alle befallenen Stellen mit der Sprühflüssigkeit. Sobald die Blätter gefressen werden, tritt ein umgehender Fraßstopp ein.

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So beugen Sie Kohlweißlingen langfristig vor

Damit die Raupen des Kohlweißlings nicht in den Genuss Ihrer Kohlblätter oder anderer Gemüsepflanzen kommt, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen:

Halten Sie bereits im Frühjahr Ausschau nach den Schmetterlingen. Sobald sie welche in der Nähe Ihrer Gemüsebeete entdecken, können Sie die Unterseiten der Blätter nach den gelben Eiern der Tagfalter absuchen. Haben Sie ein Nest entdeckt, können Sie die Eier von Hand (mit Handschuhen) absammeln und entsorgen. Finden sich bereits erste Raupen auf Ihren Kohlsorten, können Sie auch diese von Hand einsammeln.Angeblich sollen stark duftende Pflanzen – wie zum Beispiel Thymian oder Anis, Salbei oder Minze – sollen dafür sorgen, dass Kohlweißlinge das Weite suchen. Setzen Sie diese Pflanzen einfach zwischen die Kohlsorten. Alternativ kann auch ein Pflanzensud aus Rainfarn oder Wermut zur Abschreckung helfen, wenn Sie den Kohl damit begießen.Da die Raupen auf dem Speiseplan mancher Vögel (für viele Tiere sind sie leider ungenießbar) stehen, können Sie Maßnahmen ergreifen, um die natürlichen Fressfeinde in Ihren Garten zu locken – zum Beispiel durch das Aufstellen einer Vogeltränke oder das Aufhängen von Nistkästen.Legen Sie frische Tomatenblättern um den Kohl herum, angeblich soll der starke Geruch die Schmetterlinge in die Irre führen. Den gleichen Effekt kann man wohl auch mit Mischkulturen erzielen.Bringen Sie um die Kohlsetzlinge feinmaschige Schutznetze an, durch die der Schmetterling nicht hindurchfliegen kann.

Quellen: NABU, Mein schöner Garten

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