Die Naturkatastrophe im Süden von Bosnien-Herzegowina geht vor dem Spiel gegen Deutschland an den Profis nicht spurlos vorbei. Ermedin Demirovic hilft, wo er kann.
Die Naturkatastrophe im Süden des Landes bedrückt die bosnischen Fußball-Nationalspieler vor der Nations-League-Partie gegen Deutschland. „Das ist auf jeden Fall eine schwierige Situation“, sagte Ermedin Demirovic vom VfB Stuttgart. Seine Familie sei nicht betroffen, aber es gebe viele Menschen, „die dort leiden“, sagte der 26-Jährige. Er versuche, so gut es gehe mit Spenden zu helfen.
Bei Überschwemmungen und Erdrutschen waren in den vergangenen Tagen mehrere Menschen gestorben. Am schwierigsten ist die Situation im Bergdorf Jablanica, etwa 30 Kilometer nördlich der Stadt Mostar. Dort hatten heftiger Regen und Sturm dazu geführt, dass viel schweres Geröll Häuser unter sich begrub. Der Katastrophenschutz des Landes warnte vor weiteren möglichen Erdrutschen in der besonders betroffenen Region. Bosnien-Herzegowina spielt an diesem Freitag (20.45 Uhr/RTL) in Zenica gegen Deutschland, gut zwei Autostunden von Jablanica entfernt.
„Jeder weiß, Bosnien ist kein reiches Land“, sagte Demirovic, „und jetzt kommt dann noch so eine Naturkatastrophe, die das noch schlimmer macht.“ Deswegen werde versucht, „mit allen Mitteln, die man dann hat“, zu helfen. Der Fußball könne zudem zumindest emotionalen Beistand leisten. „Der Fußball verändert sehr viel bei uns im Land“, sagte der Stürmer. „Auch wenn es den Leuten nicht gut geht, ist der Fußball immer so eine Sache, auf die sie sich monatelang freuen.“
Stuttgarter Wiedersehen in Zenica
Sportlich wird die Partie für den Stuttgarter zum Klassentreffen. Im DFB-Kader stehen die VfB-Profis Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller, Chris Führich, Deniz Undav und Jamie Leweling. „Ich bereite die Jungs schon die ganze Zeit darauf vor, dass es ein Wechsel der Sportart ist, wenn du nach Bosnien kommst, in das Stadion, auf dem Platz, mit den Fans ist es nochmal was anderes“, sagte Demirovic. Bosnien sei in der Partie aber „ganz klar der Underdog“.