In der Ostsee liegen große Mengen Munition aus den Weltkriegen. Deutschland macht sich als erstes Land auf, die gefährlichen Stoffe zu bergen. Darin sieht die Bundesumweltministerin eine Chance.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht in der bevorstehenden Bergung von Munitionsaltlasten aus der Ostsee eine Chance für die deutsche Industrie, Marktführer auf dem Gebiet zu werden. „Es wurde nirgends ausprobiert bisher“, sagte Lemke vor einer Fahrt in das Bergungsgebiet in der Lübecker Bucht mit dem Bundespolizei-Schiff „Neustadt“. Bergungstechnik für Munitionsaltlasten aus dem Meer werde zum Beispiel von der Europäischen Kommission nachgefragt. Die jetzt laufende Testphase sei wichtig, um später tatsächlich im großen Maßstab industriemäßig Munition zu bergen und zu vernichten.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) sprach von rund 300.000 Tonnen Munition, die am Grund der Ostsee liegen. Ein Schwerpunkt sei die Lübecker Bucht. Von den Altlasten, die langsam durchrosten, gingen große Gefahren für die Umwelt aus.