Viele Hobbyfotografen hatten in den vergangenen Nächten ihre Kameras und Handys Richtung Nachthimmel gehalten. Sichtungen von Polarlichtern waren angesagt. Doch man musste sich etwas gedulden.
In der Nacht sind über Teilen von Sachsen-Anhalt wieder Polarlichter gesichtet worden. Internetnutzer in speziellen Gruppen in den Sozialen Netzwerken posteten unter anderem Fotos aus Helbra (Mansfeld-Südharz) und Kalbe (Altmarkkreis Salzwedel). Nach Angaben des amerikanischen Atmosphärendienstes NOAA gab es in der Nacht einen leichten Sonnensturm. Vorhergesagt waren Polarlichter bereits für Anfang des Wochenendes.
Das Lichtspiel am Himmel wird durch sogenannte energiereiche Sonnenwindpartikel ausgelöst, die durch Eruptionen auf der Sonnenoberfläche mit hohen Geschwindigkeiten ins Weltall geschleudert werden und auf das Erdmagnetfeld treffen. Bereits im April und im August hatte es in Deutschland Sichtungen von Nordlichtern gegeben.
Wie ein Sprecher des Instituts für Solar-Terrestrische Physik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) damals mitteilte, sind die aktuell vermehrten Sichtungen nicht ganz ungewöhnlich. Etwa alle elf Jahre, in einem sogenannten Sonnenzyklus, gebe es Phasen mit starker Sonnenaktivität. Das nächste Maximum werde im Jahr 2025 erwartet, momentan sind wir also kurz davor. Frühling und Herbst sind statistisch gesehen die besten Jahreszeiten, um in Deutschland Polarlichter zu entdecken.