Im sächsischen Vogtland tötet ein junger Mann seine Familie und stellt sich danach. Die Nachricht, die sich am Vormittag im Ort verbreitet, erschüttert die Menschen – und sorgt für Fassungslosigkeit.
Die Nachricht von einem Gewaltverbrechen mit drei Toten innerhalb einer Familie erschüttert die Gemeinde Tirpersdorf im Vogtland. „Es ist eine Tragödie“, sagte Ralph Six, Bürgermeister des rund 1350 Seelen-Ortes unweit von Oelsnitz am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Dieses „schreckliche Ereignis“ habe niemand vorhergesehen, so etwas habe es hier in den vergangenen Jahrzehnten noch nie gegeben.
Ein junger Mann hatte am frühen Morgen die Polizei per Notruf alarmiert und angegeben, seine Familie getötet zu haben. Daraufhin wurden nach Angaben der Behörde die Leichen eines 85-Jährigen, von dessen 84 Jahre alter Ehefrau sowie deren Tochter in einem Einfamilienhaus gefunden. Die 59-Jährige ist die Mutter des 28-Jährigen, der sich widerstandslos festnehmen ließ. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.
„Das war eine anerkannte Familie“, sagte Bürgermeister Six. Der Großvater sei lange Jahre Vorsitzender des örtlichen Fußballvereins gewesen. Großeltern, Tochter und Enkel hätten zusammen in dem Haus gelebt, seines Wissens habe es keinerlei Anzeichen für Probleme gegeben, der junge Mann sei unscheinbar gewesen. Die Tat sei rätselhaft, er habe keine Erklärung dafür.
„Wir sind alle schockiert“, sagte der Vorsitzende des Heimatvereins, Thomas Kesselbarth, der Deutschen Presse-Agentur. Das Verbrechen stehe im Widerspruch dazu, dass die Menschen hier in Tirpersdorf „schon ein bisschen“ aufeinander achten. „Es gibt ein sehr gutes Zusammenleben und eine offene Gesellschaft über alle Generationen hinweg“, berichtete er. „Es ist erschütternd.“