Sven Ulreich beleidigt Simon Rolfes und wird dafür vom DFB für ein Spiel gesperrt. Für den Sportchef von Bayer Leverkusen war die Sache aber schon vorher erledigt gewesen.
Bayer Leverkusens Sportchef Simon Rolfes empfindet nach der Ein-Spiel-Sperre für den Münchner Torhüter Sven Ulreich wegen eines verbalen Aussetzers keine Genugtuung. „Ich persönlich habe das so oder so nicht so hoch gehängt. Nachdem der Sven sich gemeldet hatte, war es für mich auch erledigt“, sagte Rolfes vor dem Heimspiel des Meisters gegen Aufsteiger Holstein Kiel bei Sky: „Es gibt schon noch andere Dinge, die wichtiger sind als das.“
Ein Video von Ulreich hatte im Internet für Aufsehen gesorgt und den DFB auf den Plan gerufen. In dem kurzen Clip, aufgenommen während des Topspiels der Bayern gegen Leverkusen, ist der aufgebrachte Bayern-Ersatztorhüter an der Ersatzbank zu sehen. Man hört vorher die lautstarke Beschwerde „Zeitspiel“, danach die Aufforderung: „Hör auf da drüben, du Penner.“ Im Anschluss ist Ulreich mit den Worten „Hey, hey, setz dich hin Rolfes, du Wichser“ zu sehen.
Eberl findet Strafmaß „überzogen“
Ulreich wurde vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes für ein Spiel gesperrt. Außerdem muss der Keeper eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro zahlen. Ulreich und der FC Bayern haben dem Urteil bereits zugestimmt, doch Bayerns Sportvorstand Max Eberl empfindet das Strafmaß dennoch als „überzogen“. Man werde als Verein Ulreich „nicht alleine lassen, wir stehen das gemeinsam durch“.
Bayern-Trainer Vincent Kompany findet diese Haltung im Club richtig. „Ulle ist für seinen Umgang mit den Mitspielern im Kader so wichtig, er macht das eigentlich jeden Tag fast hundertprozentig richtig. Wenn so jemand mal einen Fehler macht, dann haben Max und der Verein die richtige Entscheidung getroffen, dass wir ihn unterstützen“, sagte der Belgier, der im Topspiel am Sonntag bei Verfolger Eintracht Frankfurt auf seinen Ersatzkeeper verzichten muss.