Nach dem 1:1 gegen Leverkusen und dem 0:1 bei Aston Villa sind die Bayern in Frankfurt gefordert. Der Trainer hält an seinem pragmatischen Spielansatz fest. „Aufstehen und gewinnen“, fordert Kompany.
Trainer Vincent Kompany sieht keine Veranlassung dazu, nach seiner ersten Niederlage mit dem FC Bayern seine riskante Pressing-Spielweise infrage zu stellen. Der 38 Jahre alte Belgier wird auch im Bundesliga-Topspiel des Spitzenreiters am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) daran festhalten, den Gegner mutig und offensiv zu attackieren und damit Abwehrrisiken bewusst einzukalkulieren.
„Spielstil ist nicht ein Wort, das ich oft benutze. Wie wir spielen, ist für mich ganz pragmatisch. Es hat nicht viel zu tun mit Stil, sondern wie ich es sehe, dass wir erfolgreich sein können mit den Spielern, mit dem Kader, den wir haben“, erklärte Kompany nach dem 0:1 in der Champions League bei Aston Villa. „Na klar, wenn du verloren hast, musst du einfach aufstehen und das nächste Spiel wieder gewinnen. Es gibt nichts anderes. Aber es ist nicht so, das ich vergesse, was wir erreicht haben in unseren Spielen.“
Von acht Saisonpartien haben die Bayern sechs teilweise deutlich gewonnen. Dazu gab es vor einer Woche nach einer dominanten Leistung ein 1:1 im Topspiel gegen den deutschen Meister Bayer Leverkusen. In Frankfurt sei es nun wieder „das Ziel, zu gewinnen“. Auf die Frage, ob er Respekt vor einer Ergebniskrise habe, antwortete Kompany deutlich: „Nein!“
„Auf der Art und Weise bauen wir auf“
Sportvorstand Max Eberl unterstützte in der Pressekonferenz am Samstag den Kurs von Kompany. „Beide Spiele, Leverkusen und Aston Villa, wirst du gewinnen, wenn du sie öfter spielst. Die Ergebnisse waren nicht der Lohn für das Geleistete. Aber auf der Art und Weise bauen wir auf“, sagte Eberl. Allerdings müsse die Mannschaft „immer am Limit sein“. 96 oder 97 Prozent reichten nicht für Siege gegen Gegner wie Aston Villa. „Tabellenführer zu bleiben, ist das Ziel in Frankfurt„, sagte der Sportvorstand.
Eberl zuversichtlich bei Musiala-Verlängerung
Fehlen wird Jamal Musiala, der wegen Problemen am Hüftgelenk auch für die danach anstehenden Nations-League-Spiele der Nationalmannschaft gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande ausfallen wird. „Wir wissen alle, wie wichtig Jamal für Bayern München und für Deutschland ist“, sagte Kompany. Trotzdem sei es „die richtige Entscheidung“, ihn jetzt erstmal pausieren zu lassen: „Wichtig ist, dass er gesund und fit bleibt.“
Es sei „super schade“, dass Musiala in Frankfurt nicht dabei sein könne, sagte Kompany: „Aber wir haben hundert Prozent Vertrauen in unseren Kader.“ Als Alternativen auf der Zehner-Position bieten sich Rückkehrer Leroy Sané oder auch Routinier Thomas Müller an. „Ich habe schon oft gesagt, wie wichtig Thomas ist“, bemerkte Kompany.
Sportvorstand Eberl äußerte derweil „große Zuversicht“, dass der Rekordmeister den 21 Jahre alten Musiala über 2026 hinaus an sich binden könne. „Hier entsteht gerade etwas“, sagte Eberl. Das sehe auch Musiala. „Er soll ein Gesicht von Bayern München werden. Ich sehe keinen Grund, warum er den Verein verlassen sollte.“ Erste Gespräche gab es bereits.