Die Ermittler hatten den heute 52-Jährigen sofort im Blick. Dann flüchtet er ins Ausland. Jetzt gibt es einen DNA-Abgleich durch das Landeskriminalamt.
Über 20 Jahre nach dem Tod einer 37 Jahre alten Frau in der Nähe von Steinfurt im Münsterland hat die Staatsanwaltschaft Münster Anklage gegen einen dringend Tatverdächtigen erhoben. Der heute 52-Jährige hatte sich nach der Tat 2003 ins Ausland abgesetzt und sich so einem Haftbefehl entzogen. 2018 gab es laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft von Mittwoch in Frankreich einen DNA-Treffer. Dort war ein Mann unter anderem Namen wegen eines versuchten Tötungsdelikts festgenommen worden.
2021 wurde er zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt, die er in Frankreich verbüßt. Nach Ermittlungen des Landeskriminalamts gehen die Ermittler davon aus, dass die DNA-Spur auf den seit 2003 Gesuchten passt.
Die Behörde in Deutschland hat seine Auslieferung beantragt, die jetzt bewilligt wurde. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Münster bestreitet der Angeschuldigte die Vorwürfe. Er sei nicht die gesuchte Person und 2003 nicht in Deutschland gewesen.
Landgericht muss über die Anklage entscheiden
Das Landgericht Münster muss jetzt über die Zulassung der Anklage entscheiden. Der Mann soll Ende Oktober 2024 nach Deutschland überstellt werden. Seine Rücküberstellung nach Frankreich zur Verbüßung der dort verhängten Strafe wurde zugesagt.
Die 37-Jährige wurde am 1. April 2003 in der Nähe von Steinfurt in der Parkanlage Bagno durch zahlreiche Messerstiche getötet und unter Schilf und Morast in der Erde vergraben. Der jetzt Angeschuldigte soll 2002 eine kurze intime Beziehung mit der Frau gehabt haben, die das spätere Opfer vermutlich wegen körperlicher Übergriffe beendete. Das Tatmotiv soll Rache gewesen sein.
Mitteilung Staatsanwaltschaft