Die Tat geschieht am zweiten Weihnachtstag 2023. In Düren wird ein Mann vom Vater seiner Freundin auf der Straße erschossen. Das Gericht sieht das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt.
Wegen Mordes am Freund seiner Tochter hat das Landgericht Aachen einen 60 Jahre alten Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Angeklagte habe die Beziehung unbedingt verhindern wollen, erklärte das Gericht. Der Türke habe dem Landsmann am zweiten Weihnachtstag 2023 auf der Straße in Düren aufgelauert und ihn heimtückisch mit sechs Schüssen getötet. Der 33-Jährige wurde in Brust und Hals getroffen. Er sank schon nach dem ersten Schuss zu Boden. Der 1,92 Meter große und 106 Kilogramm schwere Mann verblutete und erstickte an seinem Blut.
Nach elf Verhandlungstagen schilderte der Vorsitzende Richter ausführlich die Vorgeschichte. Immer wieder habe der Angeklagte versucht, den Freund der erwachsenen Tochter einzuschüchtern und das Paar auseinanderzubringen. Die Eltern hätten einen „gewissen Dünkel“ gehabt. Gegen den Freund sei ins Feld geführt worden, dass er einmal kurzzeitig verheiratet gewesen sei, wegen Drogen den Führerschein verloren und Spielschulden aus Glücksspiel gehabt habe.
Doch habe sich erfolgreiche Geschäftsmann immer bemüht, auszugleichen. Dagegen habe der Angeklagte selbst letztlich keine Tagesstruktur gehabt. Er habe seit Jahren Alkohol getrunken und gelegentlich an Automaten gespielt. Erst gegen Ende des Prozesses hatte der schmächtige 60-Jährige, der still und regungslos da saß, ein Teilgeständnis abgelegt, dem das Gericht aber keine große Bedeutung beimaß.
Die Tat sei außergewöhnlich gut dokumentiert, erklärte das Gericht: Die Handydaten des Angeklagten belegten sekundengenau seinen Aufenthalt, es gab Videoaufnahmen und zwei Kinder auf der Straße gegenüber hatten alles beobachtet. Die Tatwaffe mit seiner DNA wurde in einem Altkleider-Container gefunden.
Tochter hat Freund noch kurz vor Tat getroffen
Erst kurz vor der Tat hatte die Tochter des Angeklagten ihren Freund getroffen. Sie hatten Heiratspläne. Die Tochter setzte den 33-Jährigen mit ihrem Wagen an einer Straße ab und fuhr schnell davon, denn man wollte nicht zusammen gesehen werden. Die Tochter habe großen persönlichen Mut bewiesen, fand das Gericht. Sie habe als Zeugin ausgesagt, obwohl sie „ihren Freund und in gewisser Weise ihren Vater und ihre Mutter verloren hat“. Der Urteilsspruch fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Angehörigen des Angeklagten und des Getöteten verließen getrennt den Saal.