Eine Frau kann sich nicht mehr allein bewegen. Ihre Tochter und deren Mann nehmen die Erkrankte auf. Doch sie sollen sich immer weniger gekümmert haben. Die Frau soll ein Martyrium erlitten haben.
Nach dem Tod einer pflegebedürftigen und bettlägerigen Frau kommen ihre Tochter und deren Mann heute (9.30 Uhr) vor das Berliner Landgericht. Sie sollen die Mutter derart vernachlässigt haben, dass diese im Dezember 2023 verwahrlost starb. Die Staatsanwaltschaft legt der 37-jährigen Frau und dem 43-jährigen Mann Misshandlung von Schutzbefohlenen und Körperverletzung mit Todesfolge zur Last.
Die pflegebedürftige 62-Jährige konnte sich laut Ermittlungen nicht mehr allein bewegen. Das Paar habe sie aufgenommen. Von einem Arzt soll die Frau zuletzt im Juni 2022 untersucht worden sein. Spätestens ab November 2023 soll das Paar die an Multipler Sklerose erkrankte Frau vollkommen vernachlässigt haben. So soll sie nur noch mit Wasser aus einem Kanister versorgt und in einem verdreckten, mit Insekten befallenen Zimmer gelegen haben. Einige der Wunden sollen bereits mit Maden befallen gewesen sein. Für den Prozess sind bislang sechs Verhandlungstage terminiert.