Geheimnisvolle Schluchten, schneebedeckte Berge und Damen mit Hut beim Skilaufen – ein neuer Bildband zeigt die (kolorierten) Anfänge des Tourismus und Alpinismus in den Bergen.
Der jüngste Bildband aus der Serie der nostalgischen Reisebücher des Taschen Verlags wiegt fast so viel wie ein Felsbrocken, den man gerade noch anzuheben vermag. Das mehr als 600 Seiten umfassende Werk hat ein Gewicht von satten 6,4 Kilogramm.
„Die Alpen um 1900 – eine Reise in Farbe“ nennt sich das Schwergewicht, das die Betrachtenden zu einer nostalgischen Reise mitnimmt, als die Alpen noch kein übererschlossenes Reiseziel waren und der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckte. Die mehrsprachige Ausgabe – auf Deutsch, Englisch und Französisch sind die Texte und Bildlegenden verfasst – ist nach den Alpenregionen und Ländern in fünf Kapitel gegliedert.
Der von Sabine Arqué und Agnès Couzy herausgegebene Band versammelt alte Photochrome, Fotografien, kolorierte Postkarten, Plakate, Kofferaufkleber und Reiseprospekte aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Die Alpen von anno dazumal
Die Aufnahmen zeigen nicht nur die überwältigende Natur, die satten Almen und schroffen Berggipfel, den Stand der skurril anmutenden Ausrüstung, mit der die Menschen die Berge eroberten, sondern auch die Errungenschaften der Neuzeit, wie die technischen Meisterleistungen im Eisen- und Straßenbau über Bergpässe und den Einzug der Elektrizität in die Grandhotels.
Am beeindruckten sind aus der heutigen Perspektive die Bilder von Tälern, aus denen sich die Gletscher 120 Jahre später längst zurückgezogen haben. So dokumentiert „The Alps 1900“ nebenbei auch die Folgen des Klimawandels in den Bergen.
Sehen Sie sich auch die Fotostrecken folgender Prachtbände an:
– Italien: So sah das Sehnsuchtsreiseziel im Süden vor 120 Jahren aus
– Japan kurz nach der Öffnung: Vintage-Fotografien zeigen das ursprüngliche Land
– Auf den Straßen von San Francisco: Bilder vom Goldrausch bis zur Gegenwart
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