Fossilien aus der letzten Eiszeit präsentiert das Geraer Naturkundemuseum in einer Sonderausstellung. Vor allem Wollhaarnashörner und Höhlenhyänen haben ihre Spuren in Thüringen hinterlassen.
Die originalgetreue Rekonstruktion eines Wollhaarnashorns ist Anziehungspunkt einer neuen Sonderausstellung im Geraer Naturkundemuseum. Die Schau „Giganten der letzten Eiszeit – Von Höhlenhyänen und Wollhaarnashörnern“ entführt Besucher seit Samstag in die Weichsel-Kaltzeit, die 115.000 bis 11.600 Jahre zurückliegt. Präsentiert werden rund 150 Exponate, wie die Stadt mitteilte.
Gezeigt werden Fossilien etwa der Höhlenhyäne, Originalknochen aber auch Fotos und Zeichnungen. Zudem gibt es Informationen zu den Fundumständen, zur exakten Fundstelle, zur Geschichte der Skelettrekonstruktionen sowie zur allgemeinen Lebensweise von Wollhaarnashörnern und Höhlenhyänen. Insbesondere diese beiden eiszeitlichen Tierarten hinterließen ihre Spuren in Thüringen.
Vor 120 Jahren wurde im Bad Köstritzer Ortsteil Pohlitz ein relativ vollständiges Skelett eines Wollhaarnashorns gefunden – und vor 150 Jahren die Lindenthaler Hyänenhöhle im Geraer Stadtteil Pforten. In dieser befand sich eine große Anzahl Knochen und Zähne von Säugetieren.
Das Skelett des Pohlitzer Wollhaarnashorns ist den Angaben nach das vollständigste artikulierte Wollhaarnashorn-Skelett Deutschlands, das heißt es gehört zu einem Individuum und wurde nicht aus den einzelnen Knochen unterschiedlicher Tiere zusammengesetzt. Die in Gera jetzt gezeigte Rekonstruktion wurde in einer Spezialwerkstatt im niederländischen Rotterdam eigens für die Ausstellung angefertigt. Die Sonderschau ist bis Ende August nächsten Jahres zu besichtigen.