Vergleichstest: Alle „mangelhaft“: Stiftung Warentest warnt vor Hundeleckerli

17 Snacks für Hunde wollte die Stiftung Warentest auf Herz und Nieren prüfen und dann in Abstufungen fair benoten. Doch am Ende fielen alle Produkte krachend durch.

„Ein Testergebnis zum Jaulen“, schreibt die Stiftung Warentest im aktuellen Hundeleckerli-Vergleich. Und tatsächlich: Ein Blick auf die Tabelle offenbart ein Ergebnis mit Seltenheitswert. Bei allen 17 getesteten Produkten urteilen die Experten mit der vernichtenden Note „mangelhaft“. Kurzum: Egal, ob Billig-Snacks von Aldi oder die vergleichsweise teuren Trainingsknöchelchen von Deutschlands wohl bekanntestem Hundeprofi Martin Rütter – nach Meinung der Tester sollte man als Hundehalter von allen gleichermaßen die Finger lassen.

Das liegt aber zum Glück nicht an Schadstoffen, sondern wird von den Experten vor allem durch durchweg mangelhafte Fütterungsempfehlungen als auch durch ausnahmslos mangelhafte ernährungsphysiologische Qualität, also unausgewogene Nährstoffmengen, begründet. 

Hunde werden mit Leckerlis zu schnell fett gefüttert

Die getesteten Snacks würden die Hunde „dem Risiko einer Fehlernährung“ aussetzen, so Warentest. Und daher konnte aufgrund von Abwertungen kein Snack überzeugen. „Die Snacks verpacken oft viele Kalorien in kleinen Portionen und versorgen Hunde nicht gut mit wichtigen Nährstoffen“, schreibt das Magazin. Die teils beworbenen Vitamine und Nährstoffe seien „kaum enthalten“, während man in einigen Snacks, beispielsweise in „Frolic Unterwegs mit Rind“, große Mengen Zucker fand.

Dogtown 8.50

Die hohe Energiedichte der kleinen Snacks sorgen im Zusammenspiel mit oft übertriebenen Angaben zu den „Freimengen“ für die tägliche Fütterung zum erwähnten Risiko, den Hunden trotz guter Absichten sogar zu schaden.

Doch was tun, wenn man seinen Liebling für Trainingserfolge oder erwünschtes Verhalten belohnen will? Warentest rät: „Gesünder und günstiger ist es, Hunden einen Teil von der Tagesration ihres Hauptfutters abzuzweigen und zwischendurch als Leckerli zu geben.“

Was kann man statt fertiger Snacks reichen?

Das ist natürlich dann schwer, wenn man Nassfutter oder Barf füttert – schließlich würde man die Pampe nicht in der Tasche mitnehmen wollen. Auch für solche Fälle hat die Stiftung Warentest Ideen: Sofern die Hunde es mögen, eignen sich Karotten prima zur Belohnung. Anderes Obst, etwa Äpfel, kann man ohne Kerne ebenfalls in passenden Mengen verfüttern. Hier gilt: je kleiner das Tier, desto kleiner die Portionen – denken Sie an den Fruchtzucker.

Fressnapf Tracker Test 13.52

Möchte man unbedingt Leckerli verfüttern, sollten Hundehalter die übrige Ration entsprechend reduzieren, um keinen Kalorienüberschuss zu riskieren. Und genau das ist das Problem: Aufgrund durchweg mangelhafter Angaben der Hersteller ist das eigentlich eine unlösbare Rechenaufgabe. Als Faustregel gilt: Nur zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs sollte durch Leckerli zugefüttert werden.

Wer seinen Hund durch längeres Kauen beschäftigen will, sollte nach Ansicht der Stiftung Warentest folgendes probieren: Umwickeln Sie ein Kauholz mit Schinken und Käse und lassen Sie es im Kühlschrank für einige Tage ziehen. Anschließend Mantel entfernen und Holz geben. Der Geschmack sollte sich – frei von Kalorien – dann auf das Holz übertragen haben. Um mehr geht es den Vierbeinern am Ende auch nicht.

Den kompletten Test sowie eine Übersicht über die Gründe, warum die einzelnen Snacks keine Empfehlung erhielten, finden Sie kostenpflichtig auf www.test.de