Die Bundesregierung und Arbeitnehmervertreter lehnen eine Übernahme der Commerzbank durch das italienische Geldhaus ab. Ein Großaktionär warnt vor einer Blockadehaltung.
Die Fondsgesellschaft Union Investment fordert von der Commerzbank Dialogbereitschaft mit der italienischen Unicredit. „Eine Zusammenarbeit mit der Unicredit – in welcher Form auch immer – muss nicht zum Schaden der Commerzbank sein“, schrieb Fondsmanagerin Alexandra Annecke. „Deshalb erwarten wir die Bereitschaft zum ergebnisoffenen Dialog.“ Union Investment agiert als Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland und hält rund 1,5 Prozent der Anteile an der Commerzbank.
Mit der Äußerung weicht die Fondsgesellschaft von der Meinung von Politik und Arbeitnehmervertretern ab. Die Gewerkschaft Verdi und der Commerzbank-Betriebsrat lehnen ein Zusammengehen mit der Bank aus Mailand strikt ab, auch die Bundesregierung hat sich dagegen ausgesprochen. Das Commerzbank-Management sieht eine mögliche Übernahme kritisch.
Die Unicredit war überraschend im großen Stil bei der Commerzbank eingestiegen. Zuletzt haben sich die Italiener über Finanzinstrumente die Option gesichert, ihren Anteil an der Commerzbank von 9 auf 21 Prozent aufzustocken. Damit wäre die Unicredit mit Abstand größter Aktionär – vor dem Bund, der rund zwölf Prozent hält.