Die in den Wüstenboden geritzten Geoglyphen zeigen unter anderem Menschen und Lamas. In der Nähe befinden sich die weltberühmten Nazca-Linien. Bei der neuen Entdeckung half künstliche Intelligenz.
Im Süden von Peru haben Wissenschaftler Hunderte bislang unbekannte Scharrbilder entdeckt. Diese sogenannten Nazca-Geoglyphen zeigen unter anderem Menschen und Tiere, wie die Forscher im Journal „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) berichten. Mit der Entdeckung der 303 neuen Bilder steigt die Zahl der identifizierten figürlichen Geoglyphen in der Region auf 733. Daneben gibt es noch Linien und geometrische Figuren. Bei der Kartierung des 400 Quadratkilometer großen Gebiets stützten sich die Forscher aus Japan und Frankreich auf Satellitenbilder, Luftaufnahmen und künstliche Intelligenz.
„Die herkömmliche Erhebungsmethode der visuellen Identifizierung von Geoglyphen auf hochauflösenden Bildern dieses riesigen Gebiets war langsam und barg das Risiko, dass einige von ihnen übersehen wurden“, sagte der Anthropologe Masato Sakai von der Universität Yamagata. „Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Forschung hat es uns jedoch ermöglicht, die Verteilung der Geoglyphen schneller und genauer zu kartieren.“
Die Nazca-Linien wurden vor etwa 2.000 Jahren in den Boden geschart und zeigen unter anderem Menschen, Affen, Vögel, Wale und Spinnen. Sie dienten vermutlich rituellen Zwecken. Sie wurden 1994 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Bei Felduntersuchungen, die in den 1940er Jahren begannen, waren zuvor 430 figurative Geoglyphen mit Motiven wie Tieren und Menschen identifiziert.