Im April setzt eine Havarie der Sprinkleranlage das Berliner Ensemble unter Wasser. Der beschädigte Bühnenboden bekommt ein zweites Leben: als Kunstwerk in der Kantine des Theaters.
Nach dem Wasserschaden am Berliner Ensemble hat der Künstler Christoph Niemann Teile des beschädigten Bühnenbodens zu Wandbildern gestaltet. Die großflächigen Holzpaneele sind ab sofort in der öffentlichen Kantine des Theaters am Schiffbauerdamm, an dem Bertolt Brecht einst das Berliner Ensemble gründete, zu sehen. Für das insgesamt rund 30 Quadratmeter große Kunstwerk mit dem Titel „Berliner Assemblage“ wurde der Holzboden nach dem Wasserschaden im April zersägt, neu zusammengesetzt und bemalt.
Die Wandbilder bestehen aus 63 zugeschnittenen Einzelteilen und erzählen grafisch abstrakte Theatermotive. So ist etwa eine Figur zu sehen, die sich vor einem Publikum verbeugt. Die Gebrauchsspuren des Originalbodens wollte er bewusst mitverarbeiten, sagte Niemann.
Anfang April hatte eine Havarie der Sprinkleranlage das Theater in Berlin-Mitte mit 15.000 Litern unter Wasser gesetzt. Einige Teile der Bühnentechnik waren nach Angaben des Intendanten Oliver Reese so stark beschädigt, dass sie erst im Sommer wieder saniert werden konnten. Der Bühnenboden musste ausgetauscht werden. Das Haus hatte den Schaden auf Millionenhöhe beziffert.
Mittlerweile seien die Reparaturarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen, sagte Reese. So wurde unter anderem ein neuer Bühnenboden eingesetzt und die Drehscheibe wieder in Gang gesetzt.