Österreichs wichtigste Bahnstrecke von Wien Richtung Westen war wegen Unwetters nicht befahrbar. Nun ist ein Gleis in Betrieb – die Fahrten dauern also länger.
Nach den Unwettern in Österreich ist der Zugverkehr zwischen Wien und Zielen wie München oder Salzburg voraussichtlich noch monatelang beeinträchtigt. „Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die Spuren der Verwüstung an der Schieneninfrastruktur sind überall noch sichtbar“, teilte das staatliche Eisenbahnunternehmen ÖBB mit. Streckenweise sei nur ein Gleis befahrbar. Reisende müssen mit einem niedrigeren Zugangebot und mindestens 30 Minuten längeren Fahrzeiten rechnen.
„Es ist ein Jahrhunderthochwasser, das Jahrhundertschäden an der Schieneninfrastruktur hinterlassen hat. Wir müssen leider damit rechnen, dass die Aufräumarbeiten und vor allem der Wiederaufbau mehrere Monate dauern werden“, erklärte Judith Engel, zuständige Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, laut Mitteilung.
Die sogenannte neue Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten in Niederösterreich soll vorerst über Monate gesperrt bleiben. Wegen der starken Regenfälle sei ein Tunnel „komplett zerstört“, ein Bahnhof stehe weiterhin unter Wasser, teilte die ÖBB mit. Bis zur Wiederherstellung dieser Strecke wird eine ältere Trasse benutzt, die jedoch wegen Schienenschäden ebenfalls bis Oktober nur beschränkt befahrbar ist.
Die Folgen: Zurzeit fahren täglich nur bis zu 150 Personen- und Güterzüge auf der Strecke von Wien bis St. Pölten, normalerweise wäre die Kapazität für 550 Züge ausreichend, wie der Sprecher sagte. Zwischen Wien und Salzburg fahre stündlich in jeder Richtung ein Zug der staatlichen ÖBB und ein Zug der privaten Westbahn. Die Nachtzüge von Wien nach Venedig, Zürich, Hamburg und Amsterdam fahren jedoch regulär, sagte ein ÖBB-Sprecher.