Vier Männer kommen wegen Schwarzarbeit im Baugewerbe ins Gefängnis. Über Jahre hinweg bauten sie sich ein illegales Netzwerk auf.
Vier Männer sind wegen organisierter Schwarzarbeit im Baugewerbe zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Laut Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main verursachten die Verurteilten dem Staat einen Schaden von rund 17 Millionen Euro, wie das Hauptzollamt Gießen mitteilte. Ihnen wurde vorgeworfen, in zahlreichen Fällen Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten, Steuerhinterziehung begangen und fingierte Rechnungen ausgestellt zu haben, um Schwarzlöhne zu zahlen. Die Verurteilten im Alter von 45 bis 58 Jahren erhielten Haftstrafen von bis zu sechs Jahren und neun Monaten.
Das Netzwerk, das die Männer über Jahre hinweg aufgebaut hatten, beschäftigte den Angaben zufolge Arbeiter ohne oder mit nur geringfügiger Anmeldung bei der Sozialversicherung und zahlte die Löhne schwarz. Das ausgezahlte Schwarzgeld stammte demnach aus fingierten Zahlungen für nicht erbrachte Bauleistungen. Durch die illegale Beschäftigung wollten sie Personalkosten senken, um am Markt günstigere Bauleistungen anbieten und sich so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen zu können, hieß es.
Ermittlungen des Zolls sowie Hinweise der Financial Intelligence Unit (FIU) führten den Zoll zu den Verurteilten, hieß es. So sei ein „Netzwerk von Scheinfirmen zerschlagen“ worden. Im Juni 2022 wurden die Männer bei einer großangelegten Razzia festgenommen. Dabei beschlagnahmten die Behörden 450.000 Euro Bargeld sowie Gold und Diamanten. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung von 2,6 Millionen Euro an.