Mit dem Marion-Dönhoff-Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich für Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern einsetzen. Diesmal geht es um den Nahost-Konflikt.
Der israelische Schriftsteller David Grossman erhält in diesem Jahr den Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung. Grossman werde für seinen unermüdlichen Einsatz im Nahostkonflikt für die Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
„Inmitten von Krieg, Terrorismus und völliger Zerstörung ist David Grossman eine Stimme der Vernunft. Obwohl Fundamentalismus und Radikalismus auf beiden Seiten, in Israel und unter den Palästinensern, zunehmen, hat er das Streben nach Dialog nicht aufgegeben“, urteilte die Jury.
David Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren und gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der israelischen Gegenwartsliteratur. Im Hanser Verlag sind unter anderem „Diesen Krieg kann keiner gewinnen“ (2003), „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ (Roman, 2009) und „Kommt ein Pferd in die Bar“ (Roman, 2016) erschienen.
Förderpreis für World Central Kitchen
Der Förderpreis geht an die internationale Organisation World Central Kitchen, die im Zusammenwirken mit lokalen Gemeinschaften Menschen nach Naturkatastrophen und in Krisen- und Kriegsgebieten mit Nahrungsmitteln versorgt.
Mit ihrer Arbeit – unter anderem in der Ukraine und in Gaza – helfen sie „denen, die in Krisen um ihr Überleben kämpfen. Die Hilfsorganisation ist ein Beispiel für Mitgefühl und Mut und gibt den Menschen vor Ort gleichzeitig ihre Würde und Hoffnung zurück“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert.
Der Marion-Dönhoff-Preis wird seit 2003 alljährlich von der Wochenzeitung „Die Zeit“, der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion Dönhoff Stiftung vergeben. Die Preise werden am 8. Dezember im Deutschen Schauspielhaus verliehen.