Entlang der Oder ist im Landkreis Oder-Spree die höchste Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen. Die Einsatzkräfte stehen bereit, um Überschwemmungen zu verhindern.
Angesichts des weiter steigenden Oder-Hochwassers in Brandenburg hat der Landkreis Oder-Spree am Vormittag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Sie betrifft in einem bestimmten Deichabschnitt östliche Gebiete an der polnischen Grenze, dazu gehört etwa auch die Stadt Eisenhüttenstadt am Ufer der Oder.
Landrat Frank Steffen (SPD) sagte: „Für uns ist es wichtig, immer vor der Lage zu sein. Deshalb rufen wir die Alarmstufe 4 mit Blick auf die Prognosen jetzt aus.“ Hintergrund sei der steigende Pegelstand, der in Ratzdorf heute Nachmittag zwischen 15.00 und 17.00 Uhr bei 5,90 Meter erwartet wird und somit offiziell die höchste Alarmstufe auslöst. Der normale Wasserstand an dem Pegel beträgt laut Landesamt für Umwelt um die 2,60 Meter.
Die Alarmstufe 4 bedeutet nicht gleichzeitig den Katastrophenfall, aber die Einsatzkräfte sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Große Mengen Treibholz schwimmen bereits die Oder abwärts. Deichläufer sind im Einsatz, um die Schutzdämme zu kontrollieren. Sicherungsarbeiten gingen weiter, um ufernahe Gebiete vor Wassermassen abzuschirmen.
Mit dem Pegel-Höchststand wird in Ratzdorf dann am Mittwochabend gerechnet. Die Wassermassen bleiben voraussichtlich einige Tage, wie es hieß. Am Freitag sollen die Pegelstände wieder auf unter 5,90 Meter sinken.
Das Dorf Ratzdorf liegt am Zusammenfluss von Oder und Neiße etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder). 1997 drohte das Örtchen bei einer Hochwasserkatastrophe beinahe unterzugehen. Das Dorf war damals nicht durch einen Deich geschützt, inzwischen ist der Hochwasserschutz verbessert.