Angesichts der sich zuspitzenden Unwetterlage in Bayern hat das Umweltministerium einen Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet, der bayernweit Maßnahmen koordiniert. Insbesondere die staatlichen Talsperren seien auf das Hochwasser vorbereitet, teilte das Ministerium am Samstag mit.
Die Wasserabgaben aus den Talsperren Forggensee, Grüntensee und Rottachsee würden so weit wie möglich reduziert, um die maximale Wassermenge hinsichtlich der Hochwasserwelle in der Donau zurückzuhalten. Zusätzlich erfolge ein Einstau von Wasser etwa in die Rückhaltebecken entlang von Paar, Mindel und Günz. Auch der gesteuerte Flutpolder Weidachwiesen an der Iller werde derzeit geflutet, um Hochwasser gezielt zurückzuhalten.
„Die Lage ist vor allem in weiten Teilen Schwabens sehr ernst. Die Warndienste sind dauerhaft in Alarmbereitschaft und haben die Lage im Blick“, sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). „Was möglich ist, wird getan, um Schäden durch konsequentes Handeln im Vorfeld zu verhindern oder zu reduzieren.“
Alle Behörden arbeiteten eng zusammen, um Maßnahmen zum Schutz der Menschen umzusetzen. „Die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr zum Schutz von Leib und Leben.“ Glauber rief die Menschen auf, sich etwa über Warndienste und den Hochwassernachrichtendienst (HND) über die Lage zu informieren und sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Die Pegel eines Jahrhunderthochwassers seien an vielen Orten bereits erreicht oder überschritten, weitere Regionen könnten betroffen sein.
Deutscher Wetterdienst Hochwassernachrichtendienst