Das Deutschlandticket wird wie erwartet teurer. Ab nächstem Jahr müssen die Inhaber neun Euro mehr pro Monat bezahlen. Ist die Finanzierung auch für die nächsten Jahre gesichert?
Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) hat die Preiserhöhung des Deutschlandtickets als unvermeidbar bezeichnet. Da die Zuschüsse zum Deutschlandticket von Bund und Ländern auf jeweils 1,5 Milliarden Euro gedeckelt seien, wäre das Ticket ohne die Erhöhung des Preises nicht mehr vollständig finanzierbar gewesen, erklärte die Ministerin in Mainz. „Diese vollständige Finanzierung ist allerdings die Voraussetzung dafür, dass alle Verkehrsunternehmen deutschlandweit das Ticket anerkennen.“
Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro ab dem 1. Januar 2025. Das Deutschlandticket für aktuell 49 Euro im Monat gilt seit dem 1. Mai 2023. Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs, nicht aber in Fernzügen. Das Ticket ist als Abonnement gedacht, kann aber monatlich gekündigt werden. Für Pendler besonders in Ballungsräumen ist es häufig günstiger als andere Zeitkarten.
Wenn die Finanzierbarkeit nicht mehr gewährleistet wäre, müsste das Ticket eingestellt werden, betonte die Grünen-Politikerin. Hilfreich sei, dass künftig ein Koordinierungsrat unter Beteiligung der Branche einen Preismechanismus entwickeln soll. Der Zuschuss für das Deutschlandticket von jährlich insgesamt drei Milliarden Euro (Bund und Länder) bedeutet für Rheinland-Pfalz nach Angaben von Eder Ausgaben in Höhe von rund 52 Millionen Euro.
Mit der Preiserhöhung werde das Deutschlandticket im kommenden Jahr gesichert, sagte die geschäftsführende Direktorin des Städtetags in Rheinland-Pfalz, Lisa Diener. Doch auch auf lange Sicht brauche es klare Finanzierungszusagen. „Bund und Land müssen dafür sorgen, dass die Defizite, die den Städten und Kreisen in Rheinland-Pfalz durch das Ticket entstehen, vollständig ausgeglichen werden“, betonte Diener. „Wir fordern ein echtes Engagement des Bundes für das Deutschlandticket, einschließlich einer langfristigen Finanzierungsregelung, die auch künftige Kostensteigerungen abdeckt.“