Die Unicredit geht in die Offensive und sichert sich weitere Anteile an der Commerzbank. Aus der Bundesregierung kommt Widerstand.
Der Bund stellt sich gegen eine Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit. „Die Bundesregierung unterstützt die auf Eigenständigkeit ausgerichtete Strategie der Commerzbank“, hieß es aus Kreisen des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Das Vorgehen von Unicredit habe man zur Kenntnis genommen. „Eine Übernahme unterstützen wir nicht. Dies haben wir Unicredit mitgeteilt.“
Die Unicredit hatte kürzlich den Teil-Ausstieg des Bunds aus der Commerbank genutzt und war überraschend im großen Stil bei dem Dax-Konzern eingestiegen. Am Montag erklärte die italienische Bank, sie habe sich weitere Anteile an der Commerzbank gesichert. Das Institut erwarb über Finanzinstrumente den Zugriff auf weitere 11,5 Prozent der Aktien und kommt damit auf eine rechnerische Beteiligung von etwa 21 Prozent. Die Unicredit beantragte nach eigenen Angaben die behördliche Erlaubnis, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. Damit wird ein offizielles Übernahmeangebot für die Commerzbank wahrscheinlicher.