Die Zweitstimmen sind maßgeblich für die Kräfteverhältnisse im Parlament. Bei der Wahl in Brandenburg fuhren die Parteien in einigen Gemeinden bemerkenswerte Ergebnisse ein. Ein Überblick.
Brandenburg zeigt sich bei der Landtagswahl gespalten. In weiten Teilen des Landes erfährt die AfD trotz ihrer Wahlniederlage gegen die SPD einen enormen Zuspruch. Insbesondere im Landessüden gibt es echte Hochburgen. Ein Blick auf die Höchstwerte innerhalb der Brandenburger Gemeinden.
SPD: Die Woidke-SPD ging aus der Landtagswahl als Sieger hervor. Den höchsten Anteil der Zweitstimmen erreichte die SPD in der Gemeinde Dahmetal (Landkreis Teltow-Fläming) mit 40,3 Prozent. Besonders schlecht schnitt die Partei in Hirschfeld (Landkreis Elbe-Elster) ab. Dort kam sie auf schlappe 13,4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2019 hatte die SPD auf Gemeindeebene ihre stärksten Ergebnisse in der Stadt Niemegk (Potsdam-Mittelmark) und in der Gemeinde Cumlosen (Prignitz) mit jeweils 41,4 Prozent verzeichnet.
AfD: In Hirschfeld fuhr die AfD bei der Landtagswahl am Sonntag ihr stärkstes Zweitstimmen-Ergebnis ein. In der Gemeinde im Süden Brandenburgs kam die Partei auf 61,3 Prozent – der höchste Zweitstimmenwert in einer Gemeinde in ganz Brandenburg. Die wenigsten Zweitstimmen erhielt die AfD in Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) im Berliner Speckgürtel mit 11,5 Prozent. Bereits bei der Landtagswahl 2019 waren Hirschfeld (50,6 Prozent) und Kleinmachnow (9,2 Prozent) die beiden Ausreißer mit Blick auf die AfD-Zweitstimmen.
CDU: Einer der Wahlverlierer war die CDU, die im Vergleich zu 2019 auf 12,1 Prozent abrutschte. Ihr bestes Ergebnis auf Gemeindeebene fuhr die Partei in diesem Jahr in Großbeeren (Landkreis Teltow-Fläming) mit 22,7 Prozent ein. In der Gemeinde Jämlitz-Klein Düben (Landkreis Spree-Neiße) gaben nur 3,4 Prozent der Wählenden der CDU ihre Zweitstimme. 2019 hatte die CDU ihre Hochburg in der Gemeinde Friedrichswalde (Barnim) mit 33,7 Prozent der Zweitstimmen.
BSW: Aus dem Stand drittbeste Partei: Diesen Erfolg verdankt das Bündnis Sahra Wagenknecht auch der hohen Zustimmung in der Stadt Lychen (Landkreis Uckermark) mit 19,6 Prozent. In Kleinmachnow fuhr die neu gegründete Partei mit 6,7 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis ein.
Grüne: Die Grünen sind raus aus dem Landtag. Ihre höchste Zustimmung erfuhr die Partei in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 14,2 Prozent der Zweitstimmen. In fünf Gemeinden erhielt die Partei keine einzige Stimme. Dazu gehören Legde (Landkreis Prignitz), Frauendorf (Landkreis Oberspreewald-Lausitz), Bleyen-Genschmar (Landkreis Märkisch-Oderland), Schraden (Landkreis Elbe-Elster) und in Hermsdorf (Landkreis Oberspreewald-Lausitz).
Linke: Auch die Linke hat es nicht in den Landtag geschafft. Am besten lief es für die Partei um Spitzenkandidat Sebastian Walter noch in der Gemeinde Schönermark (Landkreis Oberhavel) mit 7,8 Prozent der Zweitstimmen. In drei Gemeinden gab es für die Linke nicht eine Stimme. So landete die Partei in Hohenbocka, Kroppen (beide Landkreis Oberspreewald-Lausitz) und Alt-Zauche-Wußwerk (Landkreis Dahme-Spreewald). Vor fünf Jahren konnte die Linke in der Stadt Strausberg (Landkreis Märkisch-Oderland) mit 20 Prozent am meisten punkten.