Frank Thelen erzählt im Interview, warum sein Comeback in der Jubiläumsfolge von „Die Höhle der Löwen“ wie „eine kleine Zeitreise“ war.
Frank Thelen (48) kehrt nach seinem Abschied von der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ für die Jubiläumsfolge als Investor zurück (vierte Sendung der Staffel am 23. September, 20:15 Uhr bei VOX oder RTL+). Mit ihm kommt auch „Ur-Löwe“ Jochen Schweizer (67) zurück, über den sich Thelen nach dessen Ausstieg aus der Sendung im Jahr 2016 kritisch geäußert hat. „Wie Jochen jetzt aus der Sendung abgegangen ist, war meiner Meinung nach nicht fair“, gab er unter anderem an. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Thelen, wie er sich heute mit seinem Löwen-Kollegen versteht, wie das Comeback in der Sendung für ihn war und ob er langfristig zu dem Format zurückkehren würde.
Von 2014 bis 2020 waren Sie in der „Höhle der Löwen“ dabei. Was hat Sie zu dem Comeback zum Jubiläum bewegt?
Frank Thelen: Ich habe immer noch guten Kontakt zu einigen Löwen, mit Judith und Ralf sind Freundschaften entstanden. Außerdem verdanke ich der Show unglaublich viel. Ich konnte mir eine Stimme aufbauen und darf zum Beispiel auf LinkedIn mit fast 500.000 Menschen meine Themen teilen. Daher musste ich nicht lange nachdenken, als die Anfrage für die Jubiläumsfolge kam.
Was haben Sie sich für Ihre Rückkehr vorgenommen, wollten Sie etwas anders machen?
Thelen: Nein, ich habe mir vorgenommen, genau so zurückzukehren, wie ich die Show verlassen habe: als Frank. Natürlich ist die Dynamik mit den vielen neuen Löwen inzwischen eine andere, aber für die Jubiläumsfolge hat das Produktionsteam ja noch mal die Ur-Löwen zusammengeholt – es ist fast wie eine kleine Zeitreise.
Mit welchen Start-ups aus Ihrer Zeit bei „Die Höhle der Löwen“ arbeiten Sie heute noch zusammen?
Thelen: Wir haben mit „DHDL“ eine große und sehr erfolgreiche Food-Family aufgebaut. Die meisten Beteiligungen haben wir mittlerweile verkauft und einige Unternehmen wie zum Beispiel Pumperlgsund mussten schließen. Wir arbeiten aber auch noch mit 3Bears, die etwas langsamer gestartet sind, sich jetzt aber sehr stark entwickeln.
Welche Momente blieben Ihnen positiv wie negativ am meisten aus ihrer „DHDL“-Zeit in Erinnerung?
Thelen: „DHDL“ hat mich in DACH bekannt gemacht. Das hat Vor- und Nachteile. Ich habe heute eine Stimme und Leute hören mir zu. Ich bekomme viele wertvolle Termine und Kontakte. Das ist toll, denn dadurch kann ich die Themen, die mich bewegen, nach vorne bringen: Innovation, Technologie, Europa. Aber natürlich bringt das auch Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel, wenn ich mit meiner Frau einen entspannten Abend verbringen möchte und Besucher Selfies haben wollen. Aber das gehört dazu und ist OK.
Auch Jochen Schweizer feiert ein „DHDL“-Comeback. Nach seinem Ausstieg haben Sie sich durchaus negativ über ihn geäußert. Wie stehen Sie heute dazu?
Thelen: Wir beide haben uns ausgesprochen, noch lange vor den Dreharbeiten. Wir haben die Vergangenheit hinter uns gelassen und uns am Set gut verstanden. Schließlich sind wir ausgewachsene Löwen (lacht).
Wie war das Wiedersehen mit den anderen Löwinnen und Löwen?
Thelen: Judith und Ralf habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder getroffen, trotzdem war das Wiedersehen in der „Höhle“ natürlich etwas Besonderes. Es ist erstaunlich, wie vertraut die Situation sich immer noch anfühlt.
Welchen Eindruck haben Sie von den „neuen“ Löwen, die zu Ihrer Zeit noch nicht dabei waren?
Thelen: Ich habe keinen der neuen Löwen bei meinem Besuch getroffen, hier war ja bewusst die alte Zusammenstellung vor Ort. Aber ich kann mir vorstellen, dass es mit so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und wechselnden Konstellationen auch Herausforderungen gibt, die wir damals als eingespieltes Team weniger hatten.
Was hat sich in der Sendung verändert, seit Sie sie verlassen haben und was ist immer noch gleich?
Thelen: Verändert hat sich die Anzahl der Löwen und dementsprechend auch die Dynamik untereinander. Aber eins wird sich wohl nie verändern: Ralf ist immer noch Deal-König und mit vollem Herzblut dabei (lacht).
Haben Sie die Sendung und die Arbeit Ihrer Kollegen nach Ihrem Abschied weiter verfolgt? Kam irgendwann mal Wehmut auf, dass Sie die Sendung verlassen haben?
Thelen: Ehrlich gesagt habe ich das Format nach meinem Ausstieg nur vereinzelt verfolgt, weil ich mich auf Freigeist und meine Deep-Tech-Investments konzentriert habe. Ich habe es auch nie bereut, die Show verlassen zu haben, denn die letzten vier Jahre waren bei uns wirklich verrückt: Unsere Freigeist Start-ups haben hunderte Satelliten ins Weltall geschossen, mit RobCo eine der führenden Robotik-Lösungen für den Mittelstand im Herzen Münchens aufgebaut, wir arbeiten mit einem Kölner-Startup an einem Krebsmedikament und lassen mit BioThrust Stammzellen in einem Bioreaktor wachsen. Für mich war es der richtige Schritt, mich auf unser Freigeist Portfolio zu konzentrieren.
Könnten Sie sich ein langfristiges Comeback bei der Sendung vorstellen?
Thelen: Sag niemals nie. Aber aktuell fehlt mir die Zeit für eine gesamte Staffel.