Was sich jetzt zu streamen lohnt – etwa die Netflix-Serie „Ein neuer Sommer“ mit Dakota Fanning.
Diese Woche geht es unter anderem um Abgründe hinter Luxusfassaden und um Männer hinter Frauenfassaden.
„Ein neuer Sommer“ (Netflix)
Lust auf eine hochkarätige, prominent besetzte Krimiserie? Dann ist „Ein neuer Sommer“ mit Dakota Fanning und Nicole Kidman auf Netflix genau das Richtige. Kidman spielt darin die superreiche Bestsellerautorin Greer Garrison Winbury. Mit ihrem Gatten Tag will sie die Hochzeit ihres Sohnes Benji mit Amelia ausrichten. Nach und nach treffen die Gäste auf dem luxuriösen Landsitz der Winburys auf der Reicheninsel Nantucket ein. Alles bestens, so scheint es, doch in der Nacht vor der Hochzeit passiert ein Mord und wirft alle Pläne über den Haufen. War es Hass, Eifersucht, verschmähte Liebe, Geldgier – oder doch nur ein Unfall? Und vor allem: Wer war es?
Die dänische Oscarpreisträgerin Susanne Bier („Bird Box“) hat die sechsteilige Serie inszeniert – trickreich und hoch spannend. Nicole Kidman ist wunderbar in der Rolle der luxusverwöhnten Greer, die ihre Ehe, ihren Job und ihr Familienleben nach ihren Regeln gestaltet. Großartig auch Liev Schreiber („Ray Donovan – The Movie“) als Tag, Billy Howle („Mord im Auftrag Gottes“) als Benji und Eve Hewson („Bad Sisters“), Tochter von Rockstar Bono, in der Rolle der Braut. Ebenfalls mit dabei sind Meghann Fahy, Ishaan Khattar, Mia Isaac und die Französin Isabelle Adjani.
„La Maison“ (Apple TV+)
Luxus, Haute Couture und jede Menge Drama – das verspricht die zehnteilige Serie „La Maison“. Das berühmte Modehaus von Star-Designer Vincent Ledu steckt in der Krise. Eine Chance, die sich Diane Rovel nicht entgehen lassen will. Für ihre mächtige Luxusmarke möchte sie Maison Ledu übernehmen. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Denn Diane hat nicht nur geschäftliche Absichten, es geht auch um Rache. Lambert Wilson („Die einfachen Dinge“) ist als Vincent zu sehen, den Part der berechnenden Diane übernimmt Carole Bouquet („Les Fantasmes“). Die ersten beiden Folgen von „La Maison“ sind seit Freitag bei Apple TV+ zu sehen. Bis zum 15. November folgen wöchentlich zwei weitere Episoden.
„RuPaul’s Drag Race Global All Stars“ (Paramount+)
Wer Dragqueen-Shows schätzt, ist beim Streamingdienst Paramount+ gut aufgehoben. Der amerikanische Schauspieler RuPaul Charles, Meister der tausend Gesichter, ist der Star des Spiels mit den Geschlechterrollen. Jetzt ist sein neues Format „RuPaul’s Drag Race Global All Stars“ angelaufen. Neben dem Gastgeber RuPaul sitzen unter anderem Stammjurorin Michelle Visage und Choreograph Jamal Sims in der Jury. 12 Fanlieblinge aus aller Welt kämpfen für ihr Land um den Titel „Queen of the Mothertucking World“, dabei ist unter anderem die Schweizerin Tessa Testicle aus Drag Race Germany. Die Gewinnerin erhält 200.000 Dollar sowie einen Platz im internationalen Pavillon der Drag Race Hall of Fame.
„So Long, Marianne“ (ARD-Mediathek)
Dieser Tage wäre der Weltstar Leonard Cohen („Hallelujah“) 90 Jahre alt geworden. Die ARD-Mediathek zeigt aus diesem Anlass ab 22. September die achtteilige Dramaserie „So Long, Marianne – Eine Leonard Cohen-Serie“ als weltweite Online-Premiere. „So Long, Marianne“ erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem kanadischen Sänger und Dichter Leonard Cohen (Alex Wolff) und der Norwegerin Marianne Ihlen (Thea Sofie Loch Næss als junge Marianne, Lise Fjeldstad als ältere Marianne). „Mit starken Bildern und großartigen Songs handelt die achtteilige Serie vom Jungsein und der Suche nach dem richtigen Platz in der Welt. Es ist die Geschichte einer Liebe, die über den Tod hinausgeht, zwischen zwei ganz normalen jungen Menschen. Einer davon wird ein Weltstar werden, wirbt die ARD für die Koprodution mit dem norwegischen Fernsehsender NRK.
„Karriere im KZ – Vom Bauernsohn zum NS-Verbrecher“ (ARD-Mediathek)
Das Buch ist mehr als 80 Jahre alt, zerschlissen, die Seiten locker. Ein Fotoalbum. „SS-Erinnerungen“ steht auf dem Einband. Darin finden sich 206 Fotos, fast ausschließlich mit Männern. Das Album war viele Jahrzehnte verschollen. Die Fotos wurden noch nie veröffentlicht. In diesem Film werden sie exklusiv gezeigt, Historiker Stefan Hördler hat sie entdeckt: In der Doku „Karriere im KZ – Vom Bauernsohn zum NS-Verbrecher“ in der ARD-Mediathek verfolgt Hördler die Lebenswege von jungen Männern, die später zu NS-Tätern werden: Er entschlüsselt ihre Karrieren und Rollen im nationalsozialistischen Massenmord und zeigt, wie die Netzwerke der mitteldeutschen SS das KZ-System prägten. Zu sehen sind SS-Führer, die später hohe Posten im Lagersystem bekommen – damit über Leben und Tod entscheiden. Sogar zwei Männer, die in Auschwitz Kommandant werden, sind zu finden. Alle stehen am Anfang der Karriere, sind mitten in der Ausbildung des mörderischen Handwerks. Die Männer bilden Seilschaften, die das Grauen in Europa verteilen. Jetzt zu streamen.