Die Parteivorstände von CDU und CSU wollen CDU-Chef Friedrich Merz am Montag formell zum gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union küren. Den Führungsgremien in Berlin und in München liegt dafür ein gemeinsamer Vorschlag von Merz und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder vor. Die Chefs der beiden Unionsparteien hatten am Dienstag nach internen Absprachen bekannt gegeben, das der 68 Jahre alte Merz die Kanzlerkandidatur übernimmt. Die Parteivorstände müssen diese Personalie in ihren Sitzungen noch billigen – dies gilt aber als Formsache.
Auch Söder hatte Ambitionen, bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr als Kanzlerkandidat anzutreten. Seinen Verzicht begründete er damit, dass Merz als Vorsitzender der größeren CDU das Zugriffsrecht habe, was er akzeptiere. Söder sagte dem gemeinsamen Kandidaten seine volle Unterstützung zu. Nach den Vorstandssitzungen wollen sich beide Parteichefs vor den Medien äußern: Söder um 12.30 Uhr in München und Merz um 13.00 Uhr in Berlin.