Er ist 91, sie 42 Jahre alt: Bauunternehmer Richard Lugner hat in Wien seine Verlobte Simone Reiländer geheiratet. Für ihn ist es die sechste Ehe. Zeit für Flitterwochen hat das Paar nicht.
Der österreichische Bauunternehmer Richard Lugner hat zum sechsten Mal geheiratet. Im Rathaus von Wien sagten er und seine Braut Simone Reiländer am Samstag „Ja“. Der 91-Jährige, bekannt durch seine eigene Inszenierung mit einer jeweils prominenten Begleiterin beim Wiener Opernball, hatte alle interessierten Medien zuvor mit sämtlichen Einzelheiten versorgt und war fast bis zur Trauung in Dauerschleife in Interviews zu hören. Auch seine Frau stand im Rampenlicht: Mit Kameras im Hotelzimmer ließ sie sich schminken und frisieren und zeigte ihr langes weißes Brautkleid vor – inklusive Nennung des Ladens, in dem sie es gekauft hatte.
Für Richard Lugner soll es die letzte Ehe sein
Hand in Hand saßen Lugner und die 49 Jahre jüngere Reiländer gegen 14.00 Uhr vor der Standesbeamtin. Ein paar Dutzend Freunde und viele Fotografen waren dabei. Reiländer wischte sich ergriffen Tränen aus dem Gesicht. Die Braut schloss ihre erste Ehe. Nach dem Ja-Wort und dem Tausch der Ringe gab es den üblichen Kuss. „Wir sind aneinander gekettet“, sagte Lugner. Er sei halt nicht gerne allein, hatte Lugner im Vorfeld gesagt, deshalb die neue Eheschließung. Er hat vier Kinder aus den früheren Verbindungen. Der älteste Sohn könnte der Vater seiner neuen Braut sein. Er wurde 1963 geboren. „Es wird die letzte Ehe“, sagte Lugner vor dem Fest.FS Lugners Frauen 10.59
Reiländer arbeitet als stellvertretende Filialleiterin in einem Baumarkt. Deshalb gibt es auch keine Flitterwochen, wie Lugner sagte, weil sie am Dienstag schon wieder im Laden stehen müsse. Sie habe ihren Job aber gekündigt. Er will Reiländer nach eigenen Angaben im Sommer in eine ranghohe Position in seinem Unternehmen rücken. Lugner betreibt unter anderem ein Einkaufszentrum in Wien.
Von seiner neuen Ehefrau schwärmt der Unternehmer. „Sie ist, wie ihr Kosename sagt, sehr fleißig“, sagt er über Reiländer, die er gern „Bienchen“ nennt. So wie alle seine Partnerinnen bekam die 42-Jährige einen tierischen Spitznamen verpasst – den sie allerdings nicht mag. Er wolle das respektieren, sagte Lugner.
In einem der unzähligen Interviews wurde er gefragt, ob er nun glücklich sei. „Glück ist etwas Überschwängliches“, antwortete er. „Für mich ist Zufriedenheit das Normalere. Mein Leben lang war ich zufrieden.“ Und dann noch dies: „Ich bereue nichts. Alles, was negativ ist, hake ich ab.“