Wie bitter: Ex-Weltmeisterin Haug gibt auf. Der Grund ist ein Defekt ein paar Meter nach dem Umstieg aufs Rad.
Mitfavoritin Anne Haug ist bei der Ironman-Weltmeisterschaft der Triathletinnen in Nizza frühzeitig ausgestiegen. Die 41 Jahre alte Weltmeisterin von 2019 und WM-Zweite des vergangenen Jahres wurde von einem Defekt gestoppt, noch bevor es auf dem Rad losging.
Als sie nach dem Schwimmen aufs Rad stieg, war der Reifen an ihrem Hinterrad platt. Im Mantel sei ein großes Loch gewesen, bestätigte ihr Manager Frank Übelhack der Deutschen Presse-Agentur. Haug versuchte, den Defekt zu beheben. Es dauerte aber zu lange. Letztlich stieg die Bayreuther Profi-Triathletin über die Absperrung und gab auf.
Dabei war sie aussichtsreich aus dem Wasser gestiegen. Haug hatte zusammen mit Laura Philipp, der WM-Dritten des vergangenen Jahres, in einer Verfolgergruppe gelegen. Nach den 3,86 Kilometern im gut 21 Grad warmen Mittelmeer lagen sie rund vier Minuten hinter der Spitze.
Haug rannte dann durch die lange Wechselzone zu ihrem Beutel mit den Utensilien für die 180,2 Kilometer auf dem Rad. Nach 200 Metern stoppte sie dann wieder, und das Drama mit dem platten Reifen begann vor den Augen der Zuschauer in Nizza.
Nach dem verletzungsbedingten Startverzicht der britischen Weltmeisterin Lucy Charles-Barclay wegen muskulärer Probleme galt Haug, die seit 2018 immer auf dem WM-Podest gestanden hatte, zusammen mit Philipp als Topanwärterin auf den Titel.
Sie hatte in diesem Jahr zwar keine leichte Vorbereitung und war oft krank. Dennoch hatte sie bei der Challenge Roth Anfang Juli die Weltbestzeit erzielt. Ihre famose Laufstärke konnte sie bei der erstmaligen Titelvergabe für die Frauen an der Côte d’Azur beim Marathon nicht mehr ausspielen.