In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief „Boris“ einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige „schwierige Tage“ bevor, in denen „die Flut kontrolliert“ werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.
Orban besuchte Helfer, die dabei waren, die Hauptstadt unter anderem mit Sandsäcken vor den Wassermassen zu schützen. Nördlich von Budapest in der an der Donau gelegenen Stadt Szentendre wurden die unteren Geschosse der Häuser überflutet, Bewohner bewegten sich mit Kanus fort.
Das Sturmtief „Boris“ hatte vor einer Woche in Polen, Österreich, Tschechien, Rumänien und anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa mit sintflutartigen Regenfällen für verheerende Überschwemmungen gesorgt. In den Hochwassergebieten kamen mindestens 24 Menschen ums Leben.
In Polen zerstörten oder beschädigten die Fluten nach ersten Schätzungen der Regierung vom Samstag mehr als 18.000 Gebäude und Einrichtungen. Demnach waren 57.000 Menschen direkt von den Überschwemmungen betroffen, mehr als 6500 von ihnen mussten den Angaben zufolge evakuiert werden.
Hochwasser führende Flüsse bedrohten weiterhin mehrere Siedlungen im Westen Polens. Ministerpräsident Donald Tusk versprach den betroffenen Regionen am Samstag „massive“ Unterstützung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bei einem Besuch am Donnerstag in Breslau europäische Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro für die von Überschwemmungen betroffenen Länder angekündigt.