Sonne, blauer Himmel – Bier: Bei goldenem Spätsommerwetter hat in München das Oktoberfest begonnen. Ministerpräsident Söder trägt eine Lederhose.
Ozapft is: Das Münchner Oktoberfest hat begonnen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zapfte am Samstag um Punkt 12.00 Uhr im Schottenhamel-Zelt das erste Fass Bier mit zwei Schlägen an und eröffnete damit das Fest. Böllerschüsse verkündeten den Start des Volksfestes – und des Bierausschanks. Die erste frisch gezapfte Maß Bier reichte Reiter traditionsgemäß Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Reiter sprach von einem „Traumstart“.
Wetter: Sonnig und trocken
Bei herbstlich milden Temperaturen und Sonnenschein waren die Wiesnwirte in festlich geschmückten Kutschen zum Festgelände gefahren. Die Prognosen sehen fürs erste Wiesn-Wochenende gut aus – zumindest am Sonntag bleibt es um die 20 Grad warm. Danach soll es wieder kühler werden – und auch regnen.
Schon am frühen Morgen hatten die ersten Wiesn-Fans – zumeist in Dirndl und Lederhose – an den Eingängen auf die Öffnung des Festgeländes gewartet. Als sich die Tore gegen 9.00 Uhr öffneten, stürmten Hunderte im Laufschritt Richtung Festzelte, um einen guten Platz zu ergattern. Der Andrang war enorm – sicher auch wegen des sonnigen Wetters.
Den Anstich verfolgte traditionell auch eine Reihe von Prominenten, darunter etwa DJ Ötzi, Franz Herzog von Bayern, Carolin Reiber, Florian Silbereisen, Michaela May und Jutta Speidel. Für Gesprächsstoff sorgte das Outfit von Markus Söder – erstmals zeigte sich der Ministerpräsident auf der Wiesn in einer traditionell oberbayerischen Lederhose.
An die sechs Millionen Besucher werden bis zum 6. Oktober zur Wiesn erwartet, die als größtes Volksfest der Welt gilt. Im vergangenen Jahr kamen zu dem auf 18 Tage verlängerten Fest 7,2 Millionen Gäste – nach der Zählung der Stadt München als Veranstalterin so viele noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 1980.
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen
Die Wiesn startete unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Als Konsequenz aus den mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlägen von Solingen und München werden für die Festtage die Kontrollen an den Eingängen intensiviert, unter anderem kommen erstmals Hand-Metalldetektoren zum Einsatz. Rund 600 Polizisten sollen an den 16 Festtagen im Dienst sein. Dazu kommen Tausende Ordner. 1.200 bis 1.500 sind allein von der Stadt eingesetzt.
Kontrollen an den Eingängen und hohe Polizeipräsenz gehören seit langem zum ausgeklügelten Sicherheitskonzept, ebenso ein Verbot von größeren Taschen, Messern und Glasflaschen. Über dem Gelände herrschen Flugverbote auch für Drohnen. Videokameras helfen bei der Überwachung des Geländes.
Bier teurer, Trinkwasser kostenlos
Das Bier wird einmal mehr teurer. Die Maß kostet zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Tafelwasser liegt im Schnitt bei über zehn Euro pro Liter. Seit dem Vorjahr gibt es kostenlos Trinkwasser an Brunnen auf dem Festgelände. Im Südteil der Theresienwiese findet die traditionsgeprägte Oide Wiesn mit Blasmusik, Volkstanz und historischen Fahrgeschäften statt.
Tragischer Unfall
Den Aufbau des Fests überschattete ein tödlicher Arbeitsunfall. An der berühmten Olympia-Looping-Achterbahn wurde ein 20 Jahre alter Arbeiter bei einer Testfahrt von einem Zug erfasst, er starb im Krankenhaus. Die Bahn sollte nach der TÜV-Freigabe dennoch am Samstag eröffnen.