Weniger Heizen mit klimaschädlichem Öl und Gas – darum geht es bei der Wärmewende. Wärmepumpen waren zuletzt aber nicht besonders gefragt. Wer auf günstigere Preise wartet, könnte enttäuscht werden.
Der Hersteller Bosch hält deutlich niedrigere Preise für Wärmepumpen für unwahrscheinlich. Die Nachfrage nach den Geräten war zuletzt zwar zurückgegangen. „Ob sie allerdings jetzt schnell preiswerter werden – da muss man vorsichtig sein“, sagte Bosch-Chef Stefan Hartung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Wärmepumpen stecke eine Menge hochwertiges Material wie etwa Kupfer, dessen Preis sich am Weltmarkt bilde. Zudem sei die Produktion gedrosselt. „Wärmepumpen werden zudem wohl nie preiswerter sein können als ein einfacher Gaskessel“, sagte Hartung.
Bosch setzt stark auf das Wärmepumpen-Geschäft und steckt bis 2030 mehr als eine Milliarde Euro in die Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen. Aber nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie wurden nach einem Verkaufsrekord 2023 im ersten Halbjahr 2024 nur noch 90.000 Wärmepumpen verkauft, nicht einmal halb so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Bundesregierung hatte als Ziel formuliert, dass ab 2024 jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installiert werden.
Hartung spricht von einer Durststrecke. Das neue Gebäudeenergiegesetz habe die Kunden stark verunsichert. „Die Kunden warten derzeit lieber ab“, sagte der Bosch-Chef. „Aber ich bin mir sicher: Diese Kaufentscheidung verschiebt sich nur um einige Zeit.“ Die Wärmepumpe sei ein großartiges Mittel, die Wärmewende zu erreichen. Dabei geht es darum, Öl- und Gaskessel durch weniger klimaschädliche Heizungen zu ersetzen.