Die New Yorker Metropolitan Oper wird zu den besten der Welt gezählt. Jetzt startet sie in die nächste Spielzeit – mit dem in Stuttgart geborenen Tilman Michael als neuem Chorleiter.
Mit dem deutschen Dirigenten Tilman Michael als neuem Chorleiter startet die renommierte New Yorker Metropolitan Oper diese Woche in die neue Spielzeit. Der neue Job sei für ihn eine „große Sache“, eine „riesengroße, interessante und tolle Aufgabe“ und ein „unglaubliches Privileg“, sagte der 1975 in Stuttgart geborene Michael vorab der Deutschen Presse-Agentur. „Natürlich ist die Met was Besonderes. Das merkt man auch. Das spürt man auch. Jeder, der hier arbeitet, ist superstolz und das ist schon was Tolles.“
Saisoneröffnung mit Oper „Grounded“ – und ohne Nervosität
Zur Saisoneröffnungsgala, zu der jedes Jahr auch zahlreiche Prominente kommen und die zu den gesellschaftlichen Großereignissen der Millionenmetropole zählt, soll am Montagabend (Ortszeit) die Oper „Grounded“ der US-Komponistin Jeanine Tesori aufgeführt werden. Nervös sei er vor der Premiere nicht, sagte Michael. „Ich bin natürlich jetzt schon doch durchaus erfahren in dem ganzen Bereich.“
An der Met ersetzt der vierfache Vater den 75 Jahre alten US-Dirigenten Donald Palumbo, der rund 17 Jahre lang den Chor der Met geleitet und im vergangenen Jahr seinen Rücktritt angekündigt hatte. Michael hatte seit 2014 den Chor der Oper in Frankfurt am Main geleitet und war zuvor unter anderem in Mannheim tätig. An der New Yorker Metropolitan Oper sei aber vieles deutlich größer als an seinen bisherigen Wirkungsstätten – unter anderem der Zuschauerraum und auch der rund 150 Mitglieder starke Chor, sagte Michael. Musikalischer Leiter der Met ist derzeit der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin, der gerade seinen Vertrag um mindestens sechs weitere Jahre verlängert hat.
Erste Probenwochen „total fantastisch“
Die ersten Probenwochen seien „total fantastisch“ gewesen, sagte Michael. „Man spürt die Energie von dem Chor und auch wirklich eine sehr positive Energie. Der Chor ist auf jeden Fall in einer sehr guten Verfassung.“ Ganz besonders freue er sich auf eine Vorstellung der Oper „Hoffmans Erzählungen“ im Oktober, die live in Kinos auf der ganzen Welt übertragen werde – unter anderem auch in Stuttgart. „Da werden auf jeden Fall meine Eltern dann drin sitzen und vielleicht auch meine Schwester und Freunde. Das ist natürlich schön.“