Die Straßenbahn in Naumburg zieht Touristen an und wird von vielen Einheimischen genutzt. Ihre finanzielle Zukunft ist aber weiter ungeklärt.
Die Naumburger Straßenbahn, auch „Wilde Zicke“ genannt, feiert ihr 30-jähriges Bestehen und schaut in eine ungewisse Zukunft. „Die Naumburger Straßenbahn erhält Landesmittel aus dem ÖPNV-Gesetz, die Stadt Naumburg zahlt eine Jahrespauschale für Wartung und Instandhaltung der städtischen Infrastruktur sowie seit Jahren einen kleinen Betriebskostenzuschuss, der aber das Defizit nicht decken kann“, teilte das Unternehmen mit. Seit der Anerkennung des Deutschlandtickets habe sich der Anteil der damit fahrenden Kunden auf fast 60 Prozent gesteigert. Die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf seien stark gesunken.
„Auch wenn viele Unternehmen und Private in den vergangenen Jahren finanziell geholfen haben, über die Runden zu kommen, geht es ohne künftige Mitfinanzierung des Aufgabenträgers Burgenlandkreis im heutigen Rahmen nicht weiter“, hieß es. Nach einer Lösung werde noch gesucht. Die Naumburger Straßenbahn könnte gezwungen sein, zum Jahreswechsel aus der Anerkennung des Deutschlandtickets auszusteigen und das Fahrplanangebot stark zu verringern, so die beiden Geschäftsführer Andreas Plehn und Andreas Messerli. Man sei sich auch des Risikos einer Betriebseinstellung bewusst.
Die Naumburger Straßenbahn befährt eine 2,8 Kilometer lange Strecke.