In mehreren Kommunen im Südwesten können ab Oktober neue Schilder aufgestellt werden. Grund dafür sind zusätzliche Ortstitel. Vielerorts gibt es solche bereits – wie in der Hermann-Hesse-Stadt Calw.
Weitere Gemeinden in Baden-Württemberg dürfen sich künftig offizielle Zusatzbezeichnungen vor den Namen stellen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) übergab bei einer Feier am Freitag in Stuttgart die Genehmigung dafür, wie das Ministerium mitteilte. „In den letzten Jahren haben wir bereits über 110 Zusatzbezeichnungen genehmigt“, sagte Strobl. „Die neue Welt der Zusatzbezeichnungen ist also schon recht bunt und sie wird immer bunter – so vielfältig wie unser Land und die kommunale Familie in Baden-Württemberg.“
Ab Oktober können sich weitere Kommunen dann mit zusätzlichen Ortsnamen schmücken. Aalen darf sich künftig Hochschulstadt nennen, Kenzingen im Kreis Emmendingen Breisgaustadt, Weilheim an der Teck im Kreis Esslingen Zähringerstadt. Der Karlsruher Ortsteil Grötzingen trägt bald den Titel Historische Künstlerkolonie, der Ortsteil Palmbach, ebenfalls in Karlsruhe, Waldenserort. Waldenserorte sind künftig auch die Ortsteile Pinache und Serres in der Gemeinde Wiernsheim im Enzkreis.
Schiltach (Kreis Rottweil) nennt sich künftig Flößerstadt. Jahrhundertelang wurden hier Flöße hergestellt und für den Transport von Holz genutzt. Bürgermeister Thomas Haas (parteilos) zeigt sich zufrieden: „Es ist wichtig, dass die Leute auch ein bisschen stolz auf ihre Stadt sind“, sagt Haas. Seit einer Änderung der Gemeindeordnung vor vier Jahren ist es für Kommunen deutlich einfacher, einen Zusatz zu führen, um kulturelle Besonderheiten hervorzuheben. Sie hoffen dadurch unter anderem auf mehr Tourismus.