Hausarztpraxen fehlen in manchen Regionen – mit einer Landarztquote steuert NRW dagegen. Der Gesundheitsminister nennt das Programm fünf Jahre nach dem Start fest etabliert und hoch gefragt.
Fünf Jahre nach Einführung der Landarztquote mit reservierten Medizinstudienplätzen für künftige Hausärzte in ländlichen Regionen hat sich das Programm laut NRW-Gesundheitsminister erfolgreich entwickelt. Bislang studieren 800 Personen im Rahmen der Landarztquote und weitere rund 150 junge Menschen kommen im nächsten Wintersemester 2024/25 hinzu, sagte Gesundheitsminister Karl Josef Laumann in einer Zwischenbilanz.
Das Angebot sei nicht mehr wegzudenken und werde einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden hausärztlichen Versorgung in NRW leisten, betonte der CDU-Politiker. Nordrhein-Westfalen hatte die Landarztquote zum Wintersemester 2019/20 als erstes Bundesland eingeführt, andere Länder folgten. Bisher haben sich demnach auf insgesamt 1.043 Studienplätze insgesamt 4.825 Interessenten beworben.
In einem eigens entwickelten Auswahlverfahren verpflichten sich die Bewerberinnen und Bewerber, nach Abschluss ihrer Ausbildung zehn Jahre lang in einer unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region hausärztlich tätig zu sein. Sie brauchen kein Spitzenabitur, der übliche Numerus Clausus ist nicht erforderlich.
Die Nachwuchsmediziner werde das Land dringend brauchen, sagte Laumann in Bochum laut Mitteilung. Denn mehr als die Hälfte der 11.000 Hausärztinnen und Hausärzte in NRW sind aktuell über 55 Jahre alt. Laut Landeszentrum Gesundheit NRW werden die ersten Landarztquoten-Studierenden im Wintersemester 2025/26 ihr Studium abschließen und dann im Zuge ihrer Facharztweiterbildung in die hausärztliche Versorgung einsteigen.