„Ist das ein geiler Schlüpper“: Walter „Waldi“ Lehnertz weiß bei „Bares für Rares“ nicht, welche Rarität er in der Hand hält. Ein anderer Händler lässt sich das Objekt dagegen viel kosten.
Hier herrscht Ruhe und Andacht, stellt Horst Lichter fest, als er den Expertenraum von „Bares für Rares“ betritt. Der Grund dafür ist eine Devotionalie aus der Rock-Geschichte: ein originales Bühnenoutfit von AC/DC-Gitarrist Angus Young.
Es gehört Heinz-Peter Gering. Der 57 Jahre alte IT-Projektmanager aus Kirchdorf am Inn ist leidenschaftlicher Heavy-Metal-Fan und besitzt die Schuluniform seit 30 Jahren. 1994 befanden sich AC/DC auf Promotion-Tour in München, Angus Young hat damals einen seiner Bühnenanzüge für eine Charity-Auktion zur Verfügung gestellt und noch ein Bild reingemalt. Der Anzug gelangte über eine Live-Versteigerung im Radio an Gering. Jetzt soll er verkauft werden.
„Bares für Rares“: So kam AC/DC zur Schuluniform
Auch Sven Deutschmanek outet sich als AC/DC-Fan und erzählt die Geschichte, wie der in Schottland geborene und später nach Australien ausgewanderte Angus Young zu seinem typischen Bühnenoutfit kam: Seine Schwester Margaret habe ihn auf die Idee gebracht, englische Schuluniformen zu tragen. Das hier vorliegende Exemplar ist besonders interessant, weil der Gitarrist darin ein Selbstporträt mit Signatur verewigt hat.
Aus diesem Grund wünscht sich der Verkäufer einen fünfstelligen Betrag für die Uniform. Das liegt jedoch weit von der Expertise entfernt: „Ab 2000 Euro aufwärts“, hält Deutschmanek für möglich. „Und dann geht es in den Bereich der Liebhaber: Dann kann passieren, was passiert.“ Gering will sein Glück versuchen und akzeptiert die Händlerkarte.
Als Walter „Waldi“ Lehnertz das Objekt begutachten möchte, hält er sich die Hose an und sagt: „Ist das ein geiler Schlüpper.“
Wolfgang Pauritsch startet die Auktion mit 500 Euro. Alle fünf Anwesenden bieten mit, und so ist der Schätzwert schnell erreicht. Bis auf 3800 Euro steigt der Preis, für diese Summe möchte David Suppes die Devotionalie gerne kaufen. Heinz-Peter Gering zockt nun und verlangt 4000 Euro – für diese Summe wechselt die Uniform ihren Besitzer.
Die fünftstellige Summe hat der Verkäufer zwar nicht erreicht – doch den Schätzwert hat er verdoppelt, und so fährt er zufrieden nach Hause.
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