An über 1.100 Tieren in Schleswig-Holstein wurde die Blauzungenkrankheit nachgewiesen. Um den Tieren unnötigen Stress zu ersparen, werden daher Deichabschnitte gesperrt – nun auch auf Sylt.
Aufgrund steigender Fälle von Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern mussten auf der Insel Sylt einzelne Deichabschnitte gesperrt werden. Da mittlerweile auch Deichschäfereien betroffen seien, sei auf Abschnitten mit einer Länge von 15 Kilometern das Betreten verboten, teilte die Gemeinde Sylt mit. Durch die Sperrungen solle der Stress auf die ohnehin geschwächten Tiere verringert werden.
Radfahrende und Passanten müssen laut der Gemeinde mit Einschränkungen und Umwegen rechnen. Die Abschnitte würden durch eine entsprechende Beschilderung kenntlich gemacht.
An der Westküste hat der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein zudem insgesamt Deichabschnitte auf einer Länge von mehr als 90 Kilometern gesperrt. Mit Stand vom vergangenen Freitag sei an 1.103 Tieren in Schleswig-Holstein das Virus nachgewiesen worden. Zunächst berichtete der „NDR“.
Merkmale der Blauzungenkrankheit
Die erkrankten Tiere – vor allem die Schafe – zeigen laut Experten Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss und vermehrten Speichelfluss. Die Infektion könne zum Tod der Tiere führen. Betroffen sind bundesweit vor allem Schafe und Rinder, vereinzelt auch Ziegen.
Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Der Name kommt daher, weil Zungen von erkrankten Schafen manchmal blau gefärbt sind. Experten empfehlen Impfungen.