Vor einem Jahr verschwindet die 15-jährige Lina im Elsass spurlos. In einem in Deutschland gestohlenen Auto findet die Polizei DNA-Spuren der Jugendlichen.
Ein Jahr nach dem Verschwinden der Jugendlichen Lina im Elsass will die Staatsanwaltschaft in Straßburg am Donnerstag (11.00 Uhr) über den Ermittlungsstand in dem spektakulären Kriminalfall in der deutsch-französischen Grenzregion informieren. Nachdem nach langer Fahndung DNA-Spuren der Jugendlichen in einem von einem Kriminellen genutzten Wagen entdeckt wurden, gehen die Ermittler von einem Verbrechen aus. Hoffnung, die Jugendliche noch lebend zu finden, gab es kaum mehr.
Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Die Fahnder ermittelten, dass sie den Zug gar nicht bestieg. Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei beteiligt waren, blieben ergebnislos. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten.
Im Sommer stellten Fahnder ein Auto sicher, in dem DNA-Spuren von Lina und nach einem Bericht der Zeitung „Les Dernières Nouvelles d’Alsace“ auch ihre Handtasche gefunden wurden. Der Wagen war demnach im August 2023 im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg gestohlen worden.
Der 43 Jahre alte Tatverdächtige soll sich nach der Sicherstellung des Autos am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben genommen haben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann nach Angaben der „Les Dernières Nouvelles d’Alsace“ mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben.