Für das Rügener LNG-Terminal ist eigens eine Ostseepipeline verlegt worden. Das Flüssigerdgas nimmt von der Insel nun aber auch einen anderen Weg. Der Schweriner Umweltminister äußert Verwunderung.
Nach der ersten Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) vom Rügener LNG-Terminal Richtung Norden hat sich der Schweriner Umweltminister irritiert gezeigt. „Wir prüfen das jetzt auch, und ich nehme zur Kenntnis, dass ich das auch aus der Presse erfahren habe“, sagte Till Backhaus (SPD) dem NDR. Er hätte schon erwartet, dass man ihn darüber offiziell informiere. „Ich erwarte, dass der Bundeswirtschaftsminister dazu Stellung bezieht.“
Am Montag war mit der „Coral Energy“ erstmals ein zuvor am Terminal in Mukran beladener Tanker in Richtung Schweden aufgebrochen. Nach Angaben der Deutschen Regas, die das Rügener Terminal betreibt, soll diese Art der Weiterverteilung unter anderem Schweden oder Finnland zugutekommen. Dort gebe es kleine Regasifizierungsanlagen, die aber nicht von großen Tankern angesteuert werden könnten.
Der Bau des umstrittenen Terminals wurde durch den Bund vor allem mit der Versorgungssicherheit für Deutschland begründet. Per Schiff geliefertes LNG wird dort wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und ins Gasfernleitungsnetz eingespeist. Backhaus‚ Ministerium hat das Terminal zwar genehmigt. Er selbst zeigte sich aber wiederholt skeptisch, was den Bedarf angeht.