Ein Mann verletzt in Mannheim mit einem Messer sechs Menschen, darunter einen Polizisten, der nun um sein Leben kämpft. Außenministerin Baerbock und Grünen-Chef Nouripour verurteilen die Tat.
Außenministerin Annalena Baerbock und der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour haben den Messerangriff auf Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung in Mannheim scharf verurteilt. Wer meine, irgendetwas für dieses Land zu tun, indem er jemandem ein Messer in den Körper ramme, der irre gewaltig, sagte Baerbock am Freitag in Hamburg bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen. „Hass und Hetze ist nicht zu tolerieren, egal aus welcher Richtung.“ Nouripour betonte, er habe mit den Leuten von der islamkritischen Kundgebung nicht viel gemein, „aber wenn jemand mit dem Messer auf Leute zugeht und einsticht, dann ist das jenseits des Akzeptablen, völlig egal, welche Meinung dort vertreten worden ist“. Das sei verabscheuungswürdig. Er wünsche allen Verletzten, dass sie schnell wieder genesen, allen voran der lebensgefährlich verletzte Polizist.
Der Angreifer hatte am Freitag auf dem Mannheimer Marktplatz sechs Menschen verletzt. Der Angriff richtete sich nach Behördenangaben gegen Teilnehmer einer Veranstaltung der islamkritischen Organisation Pax Europa. Nach Darstellung der Schatzmeisterin der Organisation, Stefanie Kizina, wurde auch das Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger verletzt. Die Polizei schoss den Angreifer nieder, er wurde verletzt.
Der bayerische Verfassungsschutz schrieb in seinem Bericht für das Jahr 2022 über Stürzenberger und den bayerischen Landesverband von Pax Europa, es gebe „tatsächliche Anhaltspunkte“ dafür, dass diese „verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebungen“ verfolgten, „die auf eine Abschaffung der Religionsfreiheit für Muslime gerichtet sind“. Im jüngsten Bericht der Behörde für 2023 tauchen Stürzenberger und die Organisation nicht mehr auf. Nach Angaben des Landesamts für Verfassungsschutz liegt das aber nur daran, dass diese weniger aktiv seien. Sowohl Stürzenberger als auch der Landesverband Bayern würden weiter beobachtet.