Katrin Bauerfeind moderiert „Die Superduper Show“. Wie funktioniert sie und wie schlagen sich Bill und Tom Kaulitz im Promi-Panel?
Katrin Bauerfeind (42) moderiert ab Dienstag, 17. September „Die Superduper Show“ (20:15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn). Darin inszenieren Annette Frier (50), Edin Hasanovic (32), Bill und Tom Kaulitz (35) sowie ein wöchentlich wechselnder Promi-Gast kleine Shows, die sich Kinder von sieben bis zwölf Jahren ausgedacht haben. Das Publikum im Studio entscheidet am Ende einer Ausgabe über die gelungenste Umsetzung.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Bauerfeind, welche Überraschungen die Show bereithält, wie sich das Promi-Panel geschlagen hat und warum Tom Kaulitz sie überrascht hat. Zudem verrät sie, warum die Moderation des Finales von „Wer stiehlt mir die Show?“ für sie immer noch besonders ist und was ihre Fans von ihrem Bühnenprogramm im Herbst erwarten können.
Nun startet „Die Superduper Show“. Warum sind Kinder gute Show-Erfinder?
Katrin Bauerfeind: Die Kinder denken sich die Shows nicht komplett alleine aus, das machen sie gemeinsam mit den Promis. Sie geben Input, Inspiration, eine Aufgabenstellung. Sie sagen zum Beispiel, sie möchten ein Quiz, bei dem nicht nur langweilig Fragen gestellt werden, sondern wo es pro falsche Antwort eine Wasserbombe gibt. Da hört man auch schon, warum Kinder hervorragende Auftraggeber sind (lacht), sie kommen auf so erfrischend andere Ideen und deswegen haben wir gedacht: „Lass‘ das doch mal für eine Fernsehsendung nutzen.“ Es sind wirklich tolle Sachen bei rausgekommen. Bei uns denken sich Kinder neue Quizsendungen, Comedy-Shows, Preisverleihungen oder auch Sportveranstaltungen aus. Teilweise ein einziger Fiebertraum, was da gezaubert wurde (lacht).
Was hat Sie am meisten überrascht, als die Kinder losgelegt haben mit den Ideen?
Bauerfeind: Am Überraschendsten ist, dass Kinder, wenn du sie fragst: „Wer soll denn moderieren?“, sagen: „Der Bill kann schon auch mitmachen, aber ich bin der beste Moderator für diese Show.“ Sie haben ein so irres Selbstbewusstsein. Ich wäre in dem Alter nicht so gewesen und hätte mich viel mehr hinterfragt und großen Respekt vor den Erwachsenen gehabt. Kinder heute sagen einfach: „Streng dich an, damit wir den Pokal gewinnen.“ Oder: „Zeig‘ mal, was du kannst.“ Das lieb ich.
Es ist Ihre erste eigene ProSieben-Sendung. Was ist darin Ihre Aufgabe?
Bauerfeind: Wir machen fünf Minishows, haben immer vier Panelmitglieder und einen rotierenden Gast, der die anderen Promis herausfordert. Ich moderiere die gesamte Show rund um die Minishows. In der Anfrage hieß es: „Wir haben Kinder, die schlagen vor, was sie für Sendungen haben wollen, Promis müssen das umsetzen und Bill und Tom Kaulitz sind dabei“. Daraufhin habe ich gesagt: „Bin dabei, Konzept lese ich später.“ Ich habe es bis heute nicht gelesen (lacht). Und es ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe: Es ist ein bisschen wie Kindergeburtstag und Klassenausflug und Weihnachten an einem Tag.
Bill und Tom Kaulitz treten dieses Mal gegeneinander an, sonst sind sie eher im Duo unterwegs. Wie haben Sie die Dynamik erlebt zwischen den beiden?
Bauerfeind: Ja, das ist interessant, wenn beide mal gegeneinander antreten. Vor der Show habe ich gedacht, dass Bill vielleicht ehrgeiziger ist als sein Bruder, aber niemand hat so sehr versucht, das Publikum im Studio auf seine Seite zu ziehen und zu beeinflussen wie Tom (lacht). Ist auch nicht unwichtig, weil das Publikum am Ende entscheiden darf, welche Show am besten war. Beide wollen natürlich gewinnen, allein für die Kids, aber sie haben auch gesagt: „Wir sind Zwillinge und wenn der eine gewinnt, hat der andere irgendwie auch gewonnen.“ Vielleicht redet man sich so aber auch Niederlagen schön, wer weiß (lacht).
Wie gut kannten Sie die beiden vorher?
Bauerfeind: Bill war ja bei „Wer stiehlt mir die Show?“ und seitdem bin ich Fan. Bis dahin hatte man die beiden bzw. Tokio Hotel ja gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm und jetzt kann man sie sich nicht mehr aus unseren Herzen wegdenken. Es sind einfach fantastische Menschen.
Durch den Podcast und ihre Netflix-Serie haben die beiden noch einmal Fans hinzugewonnen. Was macht die beiden für viele so sympathisch?
Bauerfeind: Ich glaube, die beiden haben einfach gute Herzen. Sie sind offen, herzlich, unfassbar nett und höflich. So eine Weltkarriere in jungen Jahren hinlegen und dabei so unbeschadet wirken, finde ich gar nicht so selbstverständlich. Aber auch der Rest des Panels ist eine Wucht. Annette deckt zum Beispiel eine unglaubliche Bandbreite von extrem lustigen Comedy-Shows bis extrem emotionale Award-Shows ab. Sie ist einfach so unfassbar professionell und gleichzeitig mit so einer Liebe für unseren Beruf bei jeder einzelnen Show dabei, das fand ich sehr beeindruckend. Und Edin hat ja diese mitreißende Energie, von der man nicht wusste, dass man sie braucht, bis man es erlebt hat. Und wir haben es erlebt.
„Wer stiehlt mir die Show?“ ist kürzlich in die achte Staffel gestartet. Ist es für Sie noch was Besonderes, das Finale zu moderieren?
Bauerfeind: Das Finale von „Wer stiehlt mir die Show?“ ist etwas sehr Besonderes, einfach weil die Showidee immer noch die bekloppteste der Welt ist (lacht). Wenn ich rauskomme, ist ein Großteil der Sendung zwar vorbei, aber dann wird es eigentlich erst richtig spannend, weil sich entscheidet, ob Joko die Show behält. Da ist nochmal ganz neuer Nervenkitzel im Finale, weil man im Zweifel ja wirklich die nächste Show komplett übernimmt und moderieren darf. Ich liebe es auch, in der achten Staffel immer noch mal eine neue Variante für die Regeln zu finden. Diesmal habe ich gedichtet.
Wie ist dieses Mal die Dynamik unter den Promis?
Bauerfeind: Die Dynamik ist immer super. Am Anfang sind alle ein wenig zurückhaltend und am Ende ist es eine Familienfeier. Die Kombi ist auch jedes Mal so, dass man nicht weiß, ob das gut ist und wie sich hinterher rausstellt, hat die Produktion mal wieder einen super Job gemacht. Lustigerweise ist am Anfang immer die Blamage ein Faktor und seit ich Sarah Connor vertreten habe und auch mal im Panel saß, weiß ich auch, dass man das nicht unterschätzen darf. Aber irgendwann fühlen sich alle so wohl, dass es nur noch Spaß für alle ist. Auch für die Zuschauer, denn wo hat man das schon mal: einen Rahmen, um im TV zu zeigen, wie man eigentlich ist und das auf so eine charmante und schöne Art.
Im Herbst gehen Sie auf Tour. Was können Zuschauer, die Sie vor allem aus dem TV kennen, von einem Bühnenprogramm von Ihnen erwarten?
Bauerfeind: Ich erzähle schon immer lustige Geschichten und mache kein klassisches Stand-up. Es ist eher ein bunter Abend, was immer ein bisschen alt klingt, aber gut, ich bin jetzt natürlich auch schon ein bisschen alt (lacht). Das ist auch der Anlass für mein Programm: Ich bin eines Morgens aufgewacht und habe festgestellt, dass ich statistisch betrachtet jetzt die Lebensmitte erreicht habe, und dachte: „Wenn die erste Hälfte rum ist, wie war die denn? Und was mache ich dann in der zweiten Hälfte?“ Ich will das ganze Leben einmal an einem Abend mit den Leuten abspazieren und dabei natürlich auch alle Emotionen.
Die Mitte des Lebens, wie fühlt sie sich an?
Bauerfeind: Im Programm gibt es viele Beobachtungen aus dem Leben und aus dem Alltag, die zeigen, wie man offensichtlich und zu meiner eigenen ständigen Überraschung jetzt nicht mehr ganz so jung ist, wie man denkt. Man denkt ja selbst nie: Aha, Obacht, Lebensmitte. Man nimmt sich ja relativ selbstverständlich eher alterslos wahr. Aber mein Patenkind erinnert mich jetzt regelmäßig daran, dass ich nicht mehr alles sagen soll, was junge Leute sagen, einfach weil ich „zu alt“ bin.
Und wann fühlen Sie sich wirklich alt?
Bauerfeind: Wenn die Kinder über Badmómzjay reden, muss ich erst mal googlen. Genauso wie ich TikTok seit Jahren vermeide, womit man auch eher als alt eingestuft wird. Solche Dinge passieren mir ständig. Und von körperlichen Gebrechen will ich erst gar nicht anfangen (lacht). Der Schlaf zum Beispiel. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich früher mal nicht geschlafen hätte. Heute habe ich manchmal das Gefühl, es ist eher eine Mars-Mission, auf die ich mich vorbereite, bis ich mal ins Bett kann. Schlafmaske, Ohropax und irgendwelche Lavendel-Tees, sonst kann man ja nicht einfach abliegen (lacht).