Landwirte in Schleswig-Holstein fahren eine durchwachsene Ernte ein. Abhilfe könnten etwa andere Sorten bringen. Gegen den Klimawandel kommt man so laut Bauernverband nur bedingt an.
Nach regenreicher Saison geht der Bauernverband Schleswig-Holstein von einer durchschnittlichen Ernte aus. Besonders die Erntemengen bei Winterweizen und Raps seien enttäuschend gewesen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Bei den beiden Feldfrüchten wären schon in den vergangenen Jahren „keine Höchsterträge mehr erreicht“ worden.
Die Gründe für das durchwachsene Ergebnis seien vielfältig, das Wetter habe sich jedoch „unmittelbar“ auf die Erträge ausgewirkt, sagte die Sprecherin. Die Niederschläge habe die Ernte „zu einer großen Herausforderung für die Landwirte“ gemacht. Bauern hätten jede trockene Zeit nutzen müssen, um noch Ernte von den Feldern zu holen.
Teilflächen umgepflügt
Einzelne Betriebe hatten nach Angaben des Verbands berichtet, auf die Ernte verzichtet und Teilflächen umgepflügt zu haben. In den Fällen wären Felder zum Teil nicht mehr befahrbar gewesen. Allerdings hätten nur „sehr wenige“ Landwirte aus diesem Grund komplett auf Ernten verzichtet.
Für die Zukunft wäre es für Landwirte eine Möglichkeit, bei Getreide und Raps auf andere Sorten zu setzen, die mit den Wetterbedingungen besser klarkommen. Auch Ackerbohnen oder Sommerfrüchte wären eine Option. „Beide Möglichkeiten können die Effekte des Klimawandels allerdings nur bedingt abfangen“, sagte die Sprecherin.
Abseits des Wetters werde für Landwirte auch der Pflanzenschutz immer schwieriger, sagte die Sprecherin. Da die Betriebe deutlich weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen, würden Schaderreger Resistenzen entwickeln und seien damit schwerer zu bekämpfen. „Die Getreide- und Rapsbestände werden krank und sowohl die Qualität als auch die Erntemenge leidet.“