Der US-Konzern Intel hat den geplanten Bau der Chip-Fabrik in Magdeburg auf Eis gelegt. „Unsere Projekte in Polen und Deutschland werden wir aufgrund der erwarteten Marktnachfrage um etwa zwei Jahre pausieren“, erklärte Konzernchef Pat Gelsinger am Montag in New York. „Vor kurzem haben wir unsere Kapazitäten in Europa durch unsere Produktionsstätte in Irland erhöht, die auf absehbare Zeit unser wichtigstes europäisches Drehkreuz bleiben wird.“
Intel hatte in Magdeburg in Sachsen-Anhalt den Bau eines riesigen Produktionskomplexes geplant. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ging es um ein Investitionsvolumen im Umfang von 17 Milliarden Euro.
Die heimische Chip-Produktion soll unabhängiger von Lieferungen aus Asien machen. Angesichts schlechter Bilanzzahlen von Intel waren zuletzt aber wieder Zweifel an dem Projekt aufgekommen. Anfang August hatte der US-Konzern angekündigt, weltweit 15 Prozent seiner Stellen zu streichen.
Berlin hatte grundsätzlich finanzielle Unterstützung bei dem Bauvorhaben zugesagt, der genaue Umfang stand aber noch nicht fest und hätte auch noch von der EU genehmigt werden müssen. Intel hatte den Subventionsbedarf auf zehn Milliarden Euro beziffert.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) erklärte am Montag im Onlinedienst X, alle nicht benötigten Mittel müssten nun „zur Reduzierung offener Finanzfragen“ im Bundeshaushalt reserviert werden. „Alles andere wäre keine verantwortungsbewusste Politik.“