Die K-Frage der Union könnte bald gelöst sein: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich aus dem Rennen der Kanzlerkandidaten verabschiedet und wirbt für CDU-Chef Merz.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich für eine Kanzlerkandidatur des Bundesvorsitzenden Friedrich Merz ausgesprochen. Er selbst strebe nicht nach der Kanzlerkandidatur im kommenden Jahr, sagte Wüst am Montag nach einer Vorstandssitzung der Landes-CDU in Düsseldorf. Wüst rief auch die Schwesterpartei CSU auf, eine Kandidatur von Merz zu unterstützen, weil „das die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen würde“.
Hendrik Wüst sieht von Kanzlerkandidatur ab – und wirbt für Friedrich Merz
Er habe den Vorstand der nordrhein-westfälischen CDU um Unterstützung für einen Kanzlerkandidaten Merz gebeten und dafür „viel Zuspruch“ erhalten, sagte Wüst weiter. Der 49-Jährige galt neben Merz und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder als Anwärter auf die Kanzlerkandidatur der Union. Er ist Vorsitzender der NRW-CDU, die als mitgliederstärkster Landesverband besonderen Einfluss in der CDU hat. Interview Wüst Heft 5.51
Mit seinem Verzicht wolle er die Geschlossenheit der Union stärken – und zu einem Wahlerfolg bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr beitragen, sagte Wüst. „Der erste Schritt Deutschlands aus der Krise ist die Ablösung dieser Bundesregierung – dazu braucht es eine ebenso starke wie geschlossene Union.“
Klare Ansage an die CSU und Markus Söder
Wüst begründete seine Entscheidung auch mit den Erfahrungen des Wahljahrs 2021, als der offene Streit des damaligen CDU-Chefs Armin Laschet mit dem CSU-Politiker Söder um die Kanzlerkandidatur die Union insgesamt schwächte. „So etwas darf sich in der Union niemals wiederholen“, sagte Wüst. STERN PAID 38_24 Friedrich Merz 15.28
An die Adresse der CSU, deren Chef Söder zuletzt immer wieder ein eigenes Interesse an der Kanzlerkandidatur erkennen ließ, sagte Wüst: „Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die CSU Friedrich Merz als starken Kandidaten unterstützt.“ Es bleibe dabei, dass der CDU-Chef Merz und der CSU-Chef Söder die Frage der Kandidatur bald in einer gemeinsamen Entscheidung regeln.
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