Das Kupferstich-Kabinett in Dresden hat im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Werke aus dem Bestand verloren. Im Kunsthandel taucht Vermisstes zuweilen auf – und kann zurückgebracht werden.
Nach fast 80 Jahren kehrt die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisste Zeichnung „Pilger in der römischen Campagna“ zurück ins Dresdner Kupferstich-Kabinett. Die aquarellierte Pinselzeichnung von Victor Paul Mohn (1842−1911), einem Schüler Ludwig Richters, wurde nach Angaben des zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) gehörenden Museums 1908 erworben und tauchte im Vorfeld einer Versteigerung in München wieder auf. Auf Vermittlung des Kunstauktionshauses schenkte der Eigentümer das Blatt dem Museum nach SKD-Angaben im Zuge einer gütlichen Einigung.
„Es ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn eines der kriegsverlustigen Werke des Kupferstich-Kabinetts unverhofft auftaucht“, sagte Direktorin des Kupferstich-Kabinetts, Stephanie Buckund und dankte für die Unterstützung der Rückkehr durch das Auktionshaus. Die Landschaftsstudie entstand 1866 auf einer Italienreise, die der junge Maler zusammen mit Albert Venus und Carl Wilhelm Müller unternahm, sagte Buck. „Sie erzählt damit auch von Inspirationen durch das Reisen und von Freundschaft.“
Herkunft eindeutig geklärt
Das Werk ist im Katalog der kriegsverlorenen Zeichnungen des Kupferstich-Kabinetts und in der Lost Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste publiziert. Nach Einlieferung ins Auktionshaus identifizierten es die Mitarbeiter und Provenienzforscher der SKD als Dresdner Kriegsverlust.