Sie sind vor allem bei Neubauten das am häufigsten verwendete Heizungssystem. Azubis im Ostthüringer Handwerk bekommen jetzt das Rüstzeug für ihren Einsatz.
Zum Heizen von Neubauten werden vielfach Wärmepumpen eingesetzt – nun haben Nachwuchshandwerker bessere Ausbildungsbedingungen an den Geräten. Die Einrichtung eines Wärmepumpen-Kabinetts in der Rudolstädter Ausbildungsstätte der Ostthüringer Handwerkskammer sei vom Energieministerium unterstützt worden, teilte ein Sprecher mit.
Fünf verschiedene Wärmepumpenmodelle seien in der Übungsstation finanziert worden. Dazu die entsprechenden Schaltungssysteme und eine Solar-Anlage als Stromquelle. Von den Gesamtkosten habe das Ministerium rund 90 Prozent übernommen, insgesamt etwa 180.000 Euro. Es gehe dabei um die Jobs von heute und morgen, erklärte Energieminister Bernhard Stengele (Grüne).
Vorrang für erneuerbare Energien bei Neubauten
Damit sei eine gute Grundlage für die praktische Aus- und Weiterbildung unter den realen Bedingungen geschaffen worden, so das Ministerium. Jährlich könnten rund 100 Auszubildende im Bereich Elektronik und Anlagenmechanik für Sanitär- und Klimatechnik in dem Wärmepumpen-Kabinett ihre Kenntnisse vertiefen. Auch berufstätige Meisterinnen und Meister könnten die Übungsstation nutzen.
Das Projekt sei Teil der Thüringer Wärmeenergieoffensive, mit der modellhafte Vorhaben unterstützt werden, bei denen die Wärmewende in Thüringen vorangetrieben wird. Nach Angaben der Handwerkskammer Ostthüringen arbeiten bundesweit 450.000 Handwerksbetriebe in etwa 30 Gewerken im Bereich Klimaschutz. Sie würden unter anderem Ladesäulen für E-Autos installieren, Solarpaneele oder Wärmepumpen einbauen, Heizungen austauschen oder Häuser energieeffizient dämmen und sanieren.
Bei Neubauprojekten setzten Häuslebauer und Investoren im vergangenen Jahr mehrheitlich auf erneuerbare Energien. Das sei der Fall bei 71 Prozent der 1.540 neuen Wohngebäude, die im Jahr 2023 bezogen wurden, geht aus den Daten des Statistischen Landesamtes hervor. Dabei dominieren Wärmepumpen mit einem Anteil von gut 82 Prozent.