Nach mildem Winter und sommerlichen Temperaturen zu Frühlingsbeginn erfroren zig Triebe an den Rebstöcken im Elbtal. Die Winzer haben nun Ertragsausfall und Millionenverlust berechnet.
In Folge der durch Spätfröste verursachten Schäden rechnet der Weinbauverband Sachsen nach einer aktuellen Erhebung in diesem Jahr mit Ertragseinbußen von rund 34 Millionen Euro. Der Verlust liegt nach Angaben vom Freitag aktuell bei 83 Prozent, mit Unterschieden je nach Lage und Rebsorte. „Auf einzelnen Flächen ist sogar ein Totalausfall zu verzeichnen.“
Detaillierte Zahlen wurden für rund 70 Prozent der Anbaufläche zusammengetragen, berücksichtigt wurde laut Mitteilung die gesamte Wertschöpfungskette vom Traubenanbau bis zur Weinherstellung und -vermarktung.
Eine solche Situation habe es in den sächsischen Weinbergen „seit Jahrzehnten nicht gegeben“, stellte der Verband fest. Dem flächendeckend frühen Austrieb nach mildem Winter Anfang April folgte „das schwerste Spätfrostereignis“ mit mehr als acht Stunden Dauerfrost in der Luft und am Boden sowie Temperaturen von minus 5 Grad Celsius und kälter, die erhebliche Schäden im gesamten Weinbaugebiet Sachsen verursacht hätten.
Folgeschäden an den noch nicht vollständig regenerierten Rebstöcken werden laut Mitteilung zudem wohl auch 2025 zu einer Ertragsminderung von etwa 20 Prozent führen. Bei den teils massiv im Aufbau geschädigten, weniger resistenten Junganlagen, die nun intensiver gepflegt und teils komplett neu gepflanzt werden müssten, geht der Verband von 10 Millionen Euro Zusatzschäden aus. Auch die Pflege und Bewirtschaftung der geschädigten Ertragsanlagen seien nun aufwändiger. Die verschiedenen Entwicklungsstadien von Trieben und Trauben machten mehr Arbeit, ebenso die Pilzbelastung – und auch die Lese werde komplizierter aufgrund unterschiedlicher Traubengenerationen und Reifezeitpunkten.